Nana Kitade/Loveless – Hate – Ai to Hate (2011, Kastella Media)

In ihrer Heimat Japan ist Nana Kitade ein Star. Die Pop-Musikerin ist gerade 24 Jahre alt und kann doch schon auf eine bewegte Karriere zurückblicken, die mit ihrer ersten Single 2003 einen vielversprechenden Anfang nahm. Es folgten fünf Alben über verschiedene Stile hinweg sowie diverse Auskopplungen. Wandlungsfähigkeit stellt die Singer-/Songwriterin auch mit ihrer neuen Band LOVELESS unter Beweis. Statt J-Pop setzt es sperrigen Indie-/Noise-Rock in BJÖRK-Manier. Gewöhnungsbedürftig ist das aufgrund versperrter Zugänge sicher. Aber dem eigenen Kopf folgt Kitade ohne wenn und aber. 

Ihre bisweilen herzerweichend säuselnde, daneben aber bevorzugt kraftvolle (oder verzweifelt verzerrte) Stimme in Japanisch und Englisch spannt einen emotionalen Bogen über kreischende Gitarren und ein vielschichtiges Spektrum aus Melodien und Klangfarben. Die bleiben betont undurchsichtig, bieten aber ausreichend gefällige Strukturen, um die Spannung aufrecht zu halten. „Hate/Ai to Hate“ , die erste EP von Kitade und LOVELESS, bietet über fünf komplexe Nummern einen überraschend intensiven Einblick in musikalische Zerrissenheit und klangliche Experimente. Ob die junge Künstlerin damit an ihre gewohnten Erfolge anknüpfen kann, bleibt abzuwarten. Der Mut zum harschen Richtungswechsel ist aber schon mal aller Ehren wert. 

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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