Feale – Cryaletti EP (2021/2022, DIY/Seven Oaks Records)

Eine EP wie eine entspannte Tasse Kaffee. Zumindest an der Basis. Denn FEALE interpretieren den Emo-Oberbegriff nicht als kuschelweiche Wohlfühlveranstaltung, sondern bieten Indie-Rock mit Shoegaze-Einschlag, der neben verträumten Passagen auch sperrige Nuancen vorhält.

Auf der „Cryaletti EP“ finden sich fünf Songs, die, vom weiblichen Gesang getragen, sympathische Vielseitigkeit offenbaren. Der Zugang fällt leicht, immerhin schmiegen sich Beiträge wie „Conversations“, „Neur“ oder „Coffee Sweat“ fast automatisch ans Ohr.

Daneben aber finden sich Ele- und Momente, die stimmiger Ambivalenz Vorschub leisten. Das passagenweise gesteigerte Tempo etwa. Oder der wummernde Bass. Damit erinnert das Kollektiv aus Chemnitz bisweilen an die frühen THE ANNIVERSARY.      

Sinn für Humor beweist die Band mit dem instrumental verzerrten Halbminüter „Conversations Part II: All My Friends are Living in Unsanierten Altbauwohnungen“. Auch das trägt zur Gefälligkeit bei. Die ruft unzweifelhaft nach baldigem Nachschlag. Aber das ist bei Kaffee schließlich auch so.     

Die digitale Erstveröffentlichung der EP erfolgte bereits im April 2021. Seven Oaks Records schob später eine limitierte Tape-Edition nach.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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