Hannover bleibt ein heimliches DIY-Mekka. Schuld und Verdienst trägt Werner Beutnagel, der von RUN, MELOS! bis BOGDAN ALLSTARS ein Musikprojekt nach dem anderen hervorbringt. Allesamt mit eigenem Charme versehen. MANEATER MILDRED ist eine (weitere) Fingerübung, bei dem sein Songwriting vom Gesang anderer flankiert wird. Mit Frau Joana und Schwester Britta, beide aktuell oder früher ebenfalls Teil von RUN, MELOS!, sind (neben Werner selbst) bewährte vokale Kräfte an Bord. Aber auch die können nicht verbergen, dass der Funke bei dieser Indie-Rock-Variante nur sporadisch überspringt.
Mit Titeln wie „World’s Blankiest Blank“ (einer der besten Beiträge) wird dem Hang zu popkulturellen Zitaten (immer gern bedient: „Futurama“) auch auf der „Pastiche“-EP Genüge getan. Darunter liegt melodischer Emo, der dem halben Track-Dutzend als Klammer dient. Zu dessen Ausstaffierung trägt u. a. die prägende Rock-Gitarrenfront bei „Estrada or Nada“ bei. Als relatives Manko entpuppt sich jedoch ausgerechnet der mehrstimmige Gesang, der die Tonlage kaum verändert und so in seiner zart-melancholischen Erscheinung verharrt. Variable Stimmungsbilder werden somit lediglich beim finalen, offensiver rockenden „Friendship Tournament of Annihilation“ bedient.
Doch selbst wenn MANEATER MILDRED hinter anderen DIY-Ergüssen Made in Niedersachsen zurücksteht, bleibt die grundlegende Herangehensweise durchweg sympathisch. Denn Kreativität braucht ein Ventil. Oder in Werners Falle: immer noch eines mehr. Hauptsache machen, ob für sich selbst oder alle anderen bleibt dabei Nebensache. In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal!
Wertung: (5,5 / 10)