Mord im Pfarrhaus (GB 2005)

mord-im-pfarrhausEin kleines Dorf irgendwo in England: Das Leben hier ist ruhig. Ein bisschen zu ruhig für Gloria Goodfellow (Kristin Scott Thomas, „Der Englische Patient“), die Frau des ebenfalls sehr ruhigen Pfarrers Walter (Rowan Atkinson, „Mr. Bean“). Um von ihrem Leben auszubrechen, stellt sie die Haushaltshilfe Grace (Maggie Smith, „Harry Potter und der Stein der Weisen“) ein und nimmt Golfstunden – und wo sie schon dabei ist den Golflehrer Lance (Patrick Swayze, „Dirty Dancing“) gleich mit. Doch mit der Ruhe im Dorf ist es bald vorbei. Immer wieder verschwinden die Menschen aus der Gemeinde, die Gloria im Weg zu sein scheinen – oder auch nur auf die Nerven gehen.

Eine englische Komödie mit Kristin Scott Thomas und Rowan Atkinson als Pfarrer? Man muss kein Filmhistoriker sein, wenn einem das bekannt vorkommt. Schon in „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ hat diese Kombination doch zu einer ganz amüsanten Komödie geführt – und auch „Mord im Pfarrhaus“ ist ein netter Film. Gerade die einmal mehr zauberhafte Maggie Smith, die hier beweist, dass sie einfach alles spielen kann, zieht den Film übers Mittelmaß. Aber auch Atkinson, sonst ja eher als tendenziell nerviger Sidekick oder überzeichneter comichafter Charakter besetzt, hält sich hier dezent zurück – und liefert so eine seiner besten Filmleistungen ab.

Besonders nett macht sich auch Patrick Swayze, der schön mit seinem eigenen Image kokettiert. Er gibt den etwas hohlen und langsam mit dem Alter kämpfenden, dauergeilen Schönling. Sein wohl amüsantester Film seit seinem Auftritt als Transvestit. Die guten darstellerischen Leistungen trösten dann auch über ein recht uninspiriertes Drehbuch hinweg. Alles, auch der wohl als Überraschung gedachte Dreh am Ende, ist doch recht vorhersehbar. Auch kennt man durchaus englische Komödien, die mit ähnlichen Themen einfach das Stück weit böser und schwärzer sind – auch wenn sich Regisseur Niall Johnson („Let’s Talk About Sex“) durchweg Mühe gibt, die Schwärze mit der Familientauglichkeit in Einklang zu bringen.

„Mord im Pfarrhaus“ ist ein netter, nicht zu böser Film, der für leichte 100 Minuten durchaus Spaß macht. Sicher ist das hier keine große Filmkunst, muss es aber auch nicht sein. Gerade durch die gut aufgelegten Darsteller wird so mache Drehbuchschwäche ausgeglichen.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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