Metalbeast (USA 1995)

Die manchen (B-)Filmen zugrundeliegende Prämisse ist herrlich abstrus. Das birgt Konfliktpotential. Soll man sich ob der bemerkenswerten Konsequenz nun vor Lachen auf dem Boden kringeln, oder vor ihr den Hut ziehen? Ein Beispiel, das diesen Zwiespalt mehr stützt als löst, ist „Metalbeast“ (US-Originaltitel: „Project: Metalbeast“, Alternativschreibweise: „Metal Beast“). Der Plot: ein Infernal des schlechten Geschmacks. Die Machart: über weite Strecken klassischen Gruselformeln unterworfen. Eilig in die Trash-Ecke abschieben lässt sich Alessandro De Gaetanos („Bloodbath in Psycho Town“) drolliger Science-Fiction-/Horror-Hybrid damit nicht.  

In den mittleren 1970ern fahndet der US-Geheimdienst in Osteuropa nach der Blutprobe eines Werwolfs, um im Labor Supersoldaten zu kreieren. Logisch. Als der mit der Suche betraute Agent Butler (John Marzilli, „Moonstalker“) tatsächlich fündig wird, kann er den menschenfressenden Lykanthropen mit dem seltsam steifen Haupt unschädlich machen und anzapfen. Zurück in der Heimat glaubt Butler jedoch, dass mit seinem Fund Schindluder getrieben wird. Ergo injiziert er sich das Blut ungefragt selbst und hadert bald mit geschärften Sinnen und animalischen Trieben – und mit ihm gleichsam das von Colonel Miller (angebracht fies: Barry Bostwick, „Megaforce“) überwachte Forschungsteam.

Nachdem Butler mit Silberkugeln in der Brust bedacht und kryogenisch tiefgefroren wurde, springt der Film zwanzig Jahre nach vorn. Die Forschung widmet sich, verantwortet von Anna De Carlo (mit mehr Ernst als erforderlich: Kim Delaney, „Body Parts“), mittlerweile der Entwicklung künstlicher, metallisch verstärkter Haut. Der durchtriebene Miller nötigt sie zur Nutzung von Leichen, um die Simulation am menschlichen Körper zu beschleunigen. Dabei kommt natürlich Butler auf den Operationstisch und erwacht, selbstredend mit stahlharter Kunsthaut versehen, als Werwolf (in Gestalt von Kane „Jason Voorhees“ Hodder) zu neuem Leben. Für Anna und ihr Team, darunter Love Interest Philip (Dean Scofield, „Black Thunder“), der Beginn eines ungleichen Überlebenskampfes.     

Sinn ergibt „Metalbeast“ schwerlich. Das ist im B-Metier keine Ausnahmeerscheinung, fällt hier durch das verhaltene Erzähltempo und den damit verbundenen Raum für eine reflektierte Betrachtung aber durchaus wertend ins Gewicht. Zwar ist De Gaetano auf der einen Seite um eine solide atmosphärische Grundierung bemüht, lässt die soliden Darsteller auf der anderen aber viel zu lange über Themen diskutieren, die weder Plot noch Zuschauer weiterbringen. So dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis sich der bemitleidenswerte Butler endlich in den hünenhaften Super-Werwolf verwandeln darf. Durch das Zutun von Effekt-Spezi John Carl Buechler („From Beyond“) und gelungene Masken findet der punktiert blutbesudelte Streifen so aber immerhin noch zu vereinzelten Höhepunkten. Mehr Straffung, mehr Gore und mehr Spaßgehalt wären aber keineswegs schadhaft gewesen.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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