„I am a magician, you sons of bitches. You can’t kill me!“ – Onkel Ned
Sequels gehören zum Horrorfilm wie das Amen zur Kirche. Daher durfte kaum überraschen, dass Charles Band seiner (mutmaßlichen) „Gremlins“-Nacheiferung „Ghoulies“ drei Jahre nach dem Einstand eine Fortsetzung spendierte. Die Regie übernahm diesmal Vater Albert Band („Zoltan – Draculas Bluthund“), während Effekt-Spezi John Carl Buechler („Hatchet“) wieder die titelgebenden Okkult-Gnome realisierte. Die erweisen sich erneut als mehr knuffig denn erschreckend, dürfen aber immerhin agiler ins Geschehen eingreifen. Dabei schließen die Stop-Motion-Animationen auch Ganzkörperbewegungen mit ein. Das bietet zumindest tricktechnische B-Schauwerte, die den harmlosen Grusel-Ulk in seiner Gesamtanmutung aber auch nicht zwingend nach vorne bringen.
Der Auftakt lässt einen Geistlichen (Anthony Dawson, „Deadlock“) durch die Nacht flüchten, der einen Sack voller Ghoulies bei sich trägt. In einer als Zuflucht dienlichen Autowerkstatt plant der Gottesknecht, die Teufelsbrut zu vernichten. Mit erwartbar geringem Erfolg. So muss er sterben, während die Miniatur-Monster im Laster von Schausteller Ned (Royal Dano, „Killer Klowns From Outer Space“) und seinem Neffen Larry (Damon Martin, „Amityville 1992“) von dannen ziehen. Ziel ist ein Jahrmarkt, den Unternehmerspross Hardin (J. Downing, „Viper“) auf Profitabilität zu eichen gedenkt. Als Druckmittel genügt, die Betreiber von Buden und Fahrgeschäften (darunter Romano Puppo, „The Riffs“) bei anhaltender Publikumsflaute auf die Straße zu setzen. Dass er sich obendrein an Larrys Schwarm, die Akrobatin Nicole (Kerry Remsen, „Pumpkinhead“) heranmacht, gestaltet sein Gebaren doppelt schändlich.
Müßig zu erwähnen, dass das von Ned mit Larry und dem kleinwüchsigen Sir Nigel (Phil Fondacaro, „Willow“) betriebene Gruselkabinett „Satan’s Den“ dem Ruin nahe ist. Zumindest, bis sich die darin verborgenen Ghoulies als waschechte Attraktion entpuppen. Wenn auch eine mit tödlichen Folgen. Dabei glaubt der notorische Säufer Ned, er habe die dämonischen Wichte beschworen. Dass deren Gefahrpotential aber weit höher liegt, als es Kotzattacken mit grünem Schleim vermuten lassen, muss der alte Schausteller am eigenen Leib erfahren. So ist es schlussendlich an Larry und Nicole, den Ausgeburten der Hölle mit Hilfe eines eigens beschworenen Riesen-Ghoulies Einhalt zu gebieten. Wie bereits beim zusammenhanglosen Vorgänger bleibt die Erzählung auch im zweiten Anlauf recht behäbig und vor allem ohne echte Höhepunkte abgespult.
Der von den Ghoulies ausgehende Terror erweist sich als zahm und überdies von einer Albernheit überschattet, die dem Horror-Anteil erneut zuwiderläuft. Mehr Eindruck als der Film selbst macht daher der Blick hinter die Kamera, die, da weitgehend in Italien gedreht wurde, von Lucio-Fulci-Regularie Sergio Salvati („Das Haus an der Friedhofmauer“) dirigiert wurde. Aber auch seine Beteiligung, wie gleichwohl der Soundtrack der prominenten Hard-Rocker W.A.S.P. („Scream Until You Like It“), bescheren „Ghoulies II“ mehr Öffentlichkeitswirksamkeit als letztlich verdient erscheint. Dass Charles Band die Verwertungsrechte in der Folge an Vestron veräußerte, um seine finanziell strauchelnde Produktionsfirma Empire Pictures zu retten, mutet daher als nicht zwingend gravierender Verlust an.
Wertung: (3,5 / 10)