Massendefekt – Lass die Hunde warten (2024, MD Records)

Der Punk ist schon lange salonfähig. Das zeigt sich u. a. an der Zunahme von Bands, die mit ihrer Musik gen Stadion (oder mindestens den großen Hallen) streben. Eine davon ist MASSENDEFEKT aus Düsseldorf, die gegenüber weitreichenderen Lokalmatadoren wie den TOTEN HOSEN und BROILERS noch etwas „überschaubarer“ wirkt, über die Jahre aber ebenfalls immer größere Bühnen erstürmt hat. Der Sound ihres jüngsten Albums, „Lass die Hunde warten“, trägt dieser Entwicklung Rechnung.

Auf dem Programm steht Punk mit rockigem Volumen und Texten, die mindestens bei den Refrains dauerhaftes Einstimmen forcieren. In der Hauptsache geht es um (positive) Gefühle und mehr noch Sehnsüchte. Politische Themen bleiben weitgehend ausgespart. Die Herangehensweise wirkt bekannt, auch ein bisschen vorhersehbar. Dem Zielpublikum dürfte es egal sein. Denn nicht allein mit hymnischen Brechern wie „Nicht OK“, „Tag am Meer“, „Sommerregen“, „Disko“ oder „Pferdekotzen“ beweisen MASSENDEFEKT das Rüstzeug für ausgelassene Partys. Von welchen Bühnen aus diese letztlich entfacht werden, ist am Ende nebensächlich.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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