Pascow – Sieben (2023, Rookie Records)

„So scheiße einfach kann das sein.“ – ‘Himmelhunde‘

Auf PASCOW ist Verlass: Immer voller Einsatz, immer Leidenschaft. Auch bei „Sieben“, dem jüngsten (und in Sachen fortlaufender Nummerierung dem Titel folgenden) Langspieler. Für ein weiteres großartiges Musikwerk müssen sich die Pfälzer/Saarländer abermals nicht neu erfinden. Die Weiterentwicklung ihres angestammten Sounds ist trotzdem integraler Bestandteil des Schaffensprozesses. Das war schon immer so. Manche Konstante ist eben auch im (Deutsch-)Punk erstrebenswert.

Festmachen lässt sich das bereits an einem einzigen Track: „Mailand“. Mit symphonischem Charakter, treibendem Rhythmus und famosem Refrain verdichtet die Nummer die Ausnahmeklasse des Gesamtopus. Doch auch der Rest hat viel zu bieten. Oft sogar noch mehr. Unverzüglich ins Ohr geleimte Knaller wie das stimmlich von Apocalypse Vega (ACHT EIMER HÜHNERHERZEN) gestützte „Königreiche im Winter“, „Monde“, „Daniel & Hermes“ oder „Vierzehn Colakracher“ sind da nur die eine Seite. Die beginnt mit dem instrumental weitschweifigen Eröffnungsstück „Himmelhunde“, das mit rund vier Minuten zugleich den längsten Beitrag der Platte markiert.

Als Kontrastprogramm fungiert das lediglich zwölfsekündige Finale „Boris Blocksberg“, in dem (mutmaßlich) der Ärger über unvermittelt aus der Geschichte getilgte Hörspielfigurengeschwister Ausdruck verliehen wird. Inhaltlich geht es auf „Sieben“ aber naturgemäß gehaltvoller zu. Dabei folgt der Vierer u. a. mit dem rockig stampfenden „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ seinem Streben nach deutlichen Texten. Und Statements. Doch so vielseitig die 14 Stücke ausgebreitet sein mögen, beachtlich bleibt erneut der grundlegende Härtegrad. Auf PASCOW ist eben immer Verlass – und mit diesem Meisterstück sogar noch mehr denn je.

Wertung: 9 out of 10 stars (9 / 10)

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