Skip to Friday – Tanken an der Punkstelle (2023, DIY)

Punk ist alles, Mainstream, Subkultur und ideologischer Toberaum für die Unangepassten. Zu denen zählen sich auch SKIP TO FRIDAY. Zumindest betonen sie das auf ihrem dritten Langspieler, „Tanken an der Punkstelle“, so vehement, dass man ihnen glauben möchte. Allerdings kratzen die „Wir passen in keine Schublade“-Floskeln (siehe etwa „Mein Leben“) beständig am Klischee und auch die wiederholte Besinnung auf juvenile (Alkohol-)Eskapaden verortet die Zielgruppe eher im U-20-Bereich. Aber Punk ist eben nicht nur alles, sondern darf auch alles. Ob es nun gefällt, oder nicht.

Diese bereits über den Titel vorweggenommene Fun-Punk-Breitseite wird jedoch durch eine musikalische Gesamtanmutung aufgewogen, die beeindruckt. Die Gelsenkirchener erzeugen zwischen Pop-Punk und Punk-Rock ein Volumen, das kein Stück nach DIY und Keller-Club klingt, sondern, wie etwa das an die TOTEN HOSEN angelehnte „Peter Pan“ offenbart, auch mal gen Stadion schielt. An Abwechslung mangelt es ohnehin nicht, das belegen u. a. der kurze Metal-Abstecher bei „Punk ist“ oder der Banjo- und Orgeleinsatz bei „Rumkugeln“. Und bei der rockigen Herleitung von „Alles in Beige“ schlägt die Spielfreude ohnehin Purzelbäume. Bei so viel Qualität erscheinen die textlichen Plattitüden nur umso bedauerlicher; selbst wenn sie am grundlegenden Party-Potential wenig rütteln. Ein wenig mehr ZSK und ein bisschen weniger SYSTEMO hätten der Platte insgesamt trotzdem gutgetan. Vom Reinhören (und Abgehen) sollte das keineswegs abhalten.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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