Wer hätte je gedacht, dass Karen Black, Mutter der Nation in „House of a 1000 Corpses”, Naomi Watts („King Kong“) an die Wand spielen würde? So geschehen in „Kinder des Zorns 4 – Mörderischer Kult“, ein Film, dem sich keine der Aktricen mit stolzgeschwellter Brust erinnern dürfte. Der garstige Getreidenachwuchs fällt hier erst ins kollektive Koma, um anschließend wie gehabt die Erwachsenen zu meucheln. Zuvor macht sich Medizinstudentin Grace (Watts) in die Felder jener Provinz auf, um der von Visionen geplagten Mutter (Black) Beistand zu leisten. Die fühlt sich von einem verwundeten Jungen bedrängt, der sie nach Verwandlung in ein Monster zu verschlingen pflegt.
Mit den drei Vorgängern hat dieser Beitrag zum Maisfeldhorror noch weniger zu tun als mit Stephen Kings den Aufhänger liefernder Kurzgeschichte. Diesmal darf der untote Priestersohn Josiah (Brandon Kleyla, „Gods & Monsters“) den Ton angeben und das Erntewerkzeug schwingen, doch steht das unheilige Treiben in keinerlei Verbindung zu den Geschehnissen des Originals. Hinter den Reihen wandelt hier niemand mehr, höchstens der ermüdete Zuschauer auf dem Weg ins Land der Träume.
Regisseur Greg Spence („God´s Army II“) gelingt es nicht, der unzusammenhängenden Geschichte atmosphärische Momente abzuringen. Der Kult der mordenden Kinder weicht dem Rachefeldzug eines ruhelosen Geistes, der in Graces Tochter (Jamie Renée Smith, „Dante’s Peak“) zu neuem Leben erwachen will. Klar, dass die Watts das nicht kampflos hinnehmen will. Der für den Videomarkt produzierte vierte Teil der weitgehend qualitätslosen „Kinder des Zorns“-Reihe zeichnet sich durch viel Blut und noch mehr schauspielerisches Unvermögen aus. Dazu kommen Längen, die sich nicht einmal durch die teils harschen Gewalteinlagen egalisieren lassen. Eine Höchststrafe für Horrorfilme.
Wertung: (2 / 10)