Nachdem sich „God’s Army“ Mitte der neunziger Jahre auf Video (doch noch) als profitable Sache erwies, war die obligatorische Fortsetzung so sicher wie das „Heil Satan!“ bei der Schwarzen Messe. Und wie so oft haben die folgenden filmischen Nachschübe die Eigenschaft, das erfolgreiche Original hier und da zu recyceln. So geschehen auch in der zweiten der mittlerweile auf fünf Beiträge angewachsenen Geschichte um den (zweiten) Krieg der Engel im Himmel. Zwar wurde im Auftakt der Reihe der sinistre Erzengel Gabriel (Christopher Walken, „The Dead Zone“) besiegt und in die Hölle verbannt, doch ist Brüderchen Luzifer not amused. Irgendwie ist der Orkus für beide doch ein Stück zu klein.
Einen Erdrutsch später ist der Bote Gottes aus dem Schlund der Verdammnis ausgespuckt. In der Zwischenzeit überfährt die sympathische Valerie (Jennifer Beals, „Flashdance“) den geheimnisvollen Fremden Danyael (Russel Wong, „New Jack City“) – so kann wohl nur ein Engel heißen. Alsbald landen beide in der Kiste und tauschen menschliche und übermenschliche Körpersäfte aus, woraus nun das Mischwesen Nephilim entsteht. Und wie es sich herum gesprochen haben dürfte, sind solche Sonderlinge dazu prädestiniert, irgendwelche Großtaten zu vollbringen. Etwa einen Krieg im Himmel beenden.
Nun ist wiederum der schurkische Gabriel nicht gerade erfreut und folgerichtig muss der kleine Bengel – es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass eine „himmlische“ Schwangerschaft etwas schneller verläuft als eine ordinäre – sterben. Valerie und ihr Sprössling werden von Danyael beschützt (*hier bitte einen beliebigen Schutzengel Seitenhieb einfügen*), der eigentlich im Dienste von Erzengel Michael (Eric Roberts, „Runaway Train“) steht. Im Garten Eden (eine verlassene Fabrik) kommt es zum alles entscheidenden Showdown zwischen den Mächten. Na ja, nicht ganz, der kommt erst in Teil drei zustande. Und im fünften Part gleich noch einmal. Aber dank des sehenswerten Christopher Walken ist der zweite, sichtlich niedrig budgetierte Teil der Engelskrieg-Saga noch immer passables Mittelmaß.
Allerdings sollte man sich, sofern Teil eins bekannt ist, auf einige Déjà-vus einstellen. Obendrauf gibt es immerhin die junge und viel zu früh verstorbene Brittany Murphy („8 Mile“) in der Rolle von Gabriels (unfreiwilligem) Sidekick zu bestaunen – exakt dieselbe Rolle übrigens, die drei Jahre zuvor Amanda Plummer inne hatte. Regisseur Greg Spence („Kinder des Zorns 4“) klaut munter vom Original, hat mit Walken aber einen spielstarken Trumpf bei der Hand. „God´s Army II“ ist sicherlich kein Film, der unbedingt in jede gut durchdachte Filmsammlung gehört, eine wüste Zeitverschwendung ist er vor allem für Fans des Erstlings aber auch nicht.
Wertung: (5 / 10)