Helloween – The Best – The Rest – The Rare (1991, Noise Records)

Nach sieben Jahren Bandgeschichte und drei Langspielern war für HELLOWEEN 1991 die Zeit einer ersten Greatest-Hits-Veröffentlichung gekommen. Dabei folgt „The Best – The Rest – The Rare“, anders als es der Titel nahelegt, über weite Strecken dem „Best“-Anteil, bietet daneben aber ergänzende Fan-Schmankerl, die es durchaus lohnen, die Scheibe neben den beiden „Keeper of the Seven Keys“-Referenzwerken im Regal zu platzieren.

Aus deren Fundus finden sich „Future World“ und „Halloween“ (Part I) sowie „I Want Out“, „Dr. Stein“, „Save Us“ und „Keeper of the Seven Keys“ (Part II) auf der Kompilation. Daneben gibt es die von Ur-Frontmann Kai Hansen gesungenen, noch stärker im Speed-Metal aufgehenden „Judas“ (von der gleichnamigen Stand-Alone-Single) und „Ride the Sky“ (dem Debütalbum „Walls of Jericho“ entnommen und vom instrumentalen Intro gleichen Namens eingeläutet) auf die Ohren.

Im Vergleich zu den von Michael Kiske intonierten, mehr gen Power Metal tendierenden Beiträgen wirken die alten Hits noch deutlich schroffer. Das trifft eigentlich auch auf „Victim of Fate“ zu. Die Nummer, ebenfalls von „Walls of Jericho“, weist in der vorliegenden Version jedoch Kiske als Frontmann aus. Es war einer der ersten mit ihm als Sänger aufgenommenen Songs; erstmals veröffentlicht wurde die Neuaufnahme als Bonus der „Dr. Stein“-CD-Single. Deren 7″-Version bot als B-Seite das von Kiske geschriebene, sympathisch flott nach vorn gehende „Savage“, das zu den Highlights der Non-Album-Tracks des Klassikers gezählt werden darf.

Das ebenfalls von ihm komponierte „Don’t Run for Cover“ wurde ursprünglich auf der „I Want Out“-7″ untergebracht. Bleibt noch „Livin‘ Ain’t No Crime“, eine von Gitarrist Michael Weikarth ersonnene, eher hard-rockige Nummer, die initial auf der 12″-Variante von „Dr. Stein“ vorgestellt wurde. Die erwähnten B-Seiten bedienen zwar nicht die Hoffnung echter Raritätensammler, doch darf nicht vergessen werden, dass die Verfügbarkeit je nerSongs in den beginnenden 1990ern noch deutlich eingeschränkter war, als es in der Ära von Spotify, YouTube & Co. der Fall ist. Nicht allein vor diesem Hintergrund ist „The Best – The Rest – The Rare“ eine überaus gelungene Zusammenstellung.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

scroll to top