Heathcliff – Stay Posi (2021, SBÄM Records)

Diese Botschaft könnten in der gegenwärtigen Weltlage ruhig mehr Menschen zum Credo erheben: „Stay Posi“. Überbringer der positiven Botschaft sind HEATHCLIFF, deren jüngstes Werk Skate-Punk US-amerikanischer Prägung offeriert, ohne dem aktuell beliebten Retro-Trend nachzueifern. Natürlich gibt es Songs, die diesen Eindruck stützen – „Don’t Give Up (Sainou)“ wäre ein Beispiel. In der Hauptsache aber orientieren sich die Münchner an der strukturellen Prämisse von Bands wie A WILHELM SCREAM und verbinden bei konstantem Geschwindigkeitsrausch Punk-Rock, Hardcore und Metal. Gelegentliche Ska-/Reggae-Anleihen (vorrangig beim IRON MAIDEN-Cover „The Trooper“) inklusive.

Der turbulente Reigen beginnt mit „Me, Myself & I Are Two Sometimes“ standesgemäß. An der damit vorgelegten Gangart ändert sich in der Folge wenig. Glücklicherweise. Das bemerkenswerte Moment besteht dabei darin, dass HEATHCLIFF ungeachtet des konstanten Vorschubs nie den Überblick verlieren; selbst wenn die oben genannten Versatzstücke in kurzer Folge hintereinandergeschaltet werden. Die Hitdichte ist sympathisch groß, wobei Beiträge wie „BFF“ und „Rainbow Skin – My Life in Ink“ auch die jüngeren PROPAGANDHI und insbesondere STRAIGHTLINE als Einflussfaktoren kenntlich machen, während bei „Beyond Water Wars“ oder „Stay Posi – Not Zombi“ Parallelen zu RISE AGAINST aufgezeigt werden. Zwingend neu ist der gebotene Ansatz selbstverständlich nicht. Doch die Energie und Leidenschaft, mit der das Gespann zu Werke geht, ist nicht allein positiv, sondern auch ansteckend. Es muss ja nicht immer alles „retro“ sein. 

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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