After the Fall – Isolation (2022, SBÄM Records/SAY-10 Records)

„Without love, we are empty.“ – ‘Break a Leg‘

AFTER THE FALL haben sich verändert. Nicht wesentlich, denn das Quartett aus Albany, New York, spielt noch immer Hardcore-Punk, der zwischen Melodie und Härte melancholische Züge offenbart. Doch mit der 2019 eingestiegenen Co-Sängerin Jasmine kamen Impulse hinzu, die den Charakter des bis dahin rein männlichen Gespanns zweifelsfrei weiterentwickeln halfen. Das beweist auch der jüngste Langspieler der anno 2000 gegründeten Band: „Isolation“.

Wobei „lang“ einer maßlosen Übertreibung gleichkommt. Denn die zehn neuen Songs brausen in kaum 17 Minuten durch die Gehörgänge. Der Titeltrack und der kurz vor Ende unmittelbar folgende Knaller „Smashed State“ sind zusammen bereits nach eineinhalb Minuten vorüber. Die Lust auf mehr trübt das mitnichten. Mehr noch: Einen Gutteil des Reizes macht aus, dass die Stücke allesamt gut und gern hätten üppiger ausformuliert werden können. So wie der rasante Auftakt „Ghosts“, der neben den gewohnt plärrigen Vocals von Frontmann Mike die partnerschaftlichen Sangesbeigaben Jasmines einbringt.

Wer glaubt, die Blaupause sei damit definiert, irrt. Denn bereits das folgende „Adios Amigo“ fährt – wie im weiteren Verlauf auch „Break a leg“ – einen Gang zurück und erweist sich als immer noch druckvolles Duett mit emotional getrübter Ader. Allein agiert Mike lediglich bei „Firewood“, dem mit „Gas Money“ aber direkt ein Track folgt, bei dem er lediglich die Background-Töne beisteuert. Ungeachtet der galoppartigen Verweildauer präsentieren AFTER THE FALL – beachtenswert bleiben auch der klare Anspieltipp „Degradation“ oder das finale „Mileage“ (mit Gast-Vokalist Jon Snodgrass) – eine Hit-Kaskade vorderer Güte, die irgendwo zwischen JAWBREAKER, SHOOK ONES und THE MARSHES ein erstes Ausrufezeichen des noch jungen Jahres setzt. So kann es weitergehen!

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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