Zehn Tracks. Zwanzig Minuten Spielzeit. Dass GUILT TRIP dem Hardcore frönen, lässt sich bereits anhand dieser Parameter erahnen. Das Cover ihres Debütalbums „River of Lies“ schafft allerdings eher dem Verdacht einer Zeitreise in die Metal-Gefilde des letzten Jahrtausends Raum. Der Sound der fünf Briten steht im Ganzen betrachtet jedoch zwischen den Stühlen, will heißen Hardcore mit Beatdown-Breitseite trifft auf metallisch geprägte Mosh-Gewitter. Dass Beatdown Hardwear hinter der Veröffentlichung der Scheibe steckt, sollte da wahrlich niemanden verwundern.
Als Referenz dürfen denn auch Label-Kollegen wie FALLBRAWL in die Waagschale geworfen werden. Dabei erscheint auffällig, dass GUILT TRIP das Tempo nicht zwingend anziehen, sondern mit stampfenden Rhythmen und punktiert kreischenden Gitarren auf Bewegung in Pit oder Wohnstube pochen. Das Wut- und Wucht-Niveau erweist sich über die überschaubare Dauer der Platte als ungebrochen hoch, was nicht allein den Titeltrack, „Apparition“ (mit Gast-Shouter Matthi von NASTY), „Forked Tongue“ oder „Cyclone“ mit stattlichem Nachhall unterfüttert. Viel Spielzeit fürs Geld gibt es mit „River of Lies“ zwar nicht, dafür aber eine Platte, die sich mit angenehmer Vehemenz in die Gehörgänge meißelt. Starkes Ding!
Wertung: (7,5 / 10)