Ein Albumtitel, der Zuversicht spendet: „Don’t Worry“. Doch es bleiben berechtigte Zweifel. Denn die Urheberinnen sind MOBINA GALORE, deren Musik gern von der Unsicherheit des Individuums im Alltag handelt – oder zehrenden Herzensangelegenheiten. Aber vielleicht hat das kanadische Duo die partielle Gemütsschwere ihrer beiden ersten Langspieler ja in der Zwischenzeit abgestreift. Immerhin tangierte die zweite Vorab-Auskopplung, das wunderbar melodische und immens eingängige „Escape Plan“, nahezu Bubblegum-Punk-Gefilde. Aber keine Sorge. So großartig der Track auch sein mag, für den Tenor der neuen Platte ist er nicht zwingend stellvertretend.
Atmosphärisch stellen sich MOBINA GALORE auf „Don’t Worry“ breiter auf. Stücke wie „Back to the Beginning“ oder „Oh Irene“ schwelgen in temporeduzierterer Rockigkeit, während „California“, „Disconnected“, „Denim on Denim“ oder „Just Went Away“ rasant charmante Ohrwürmer zwischen rauem Geschrabbel und instrumentaler Feinfühligkeit aufbieten. Bei „Sorry, I’m a Mess“ wird es zwischendurch auch mal ungemütlich rabiat. Obwohl lediglich zu zweit, entfalten Jenna Priestner und Marcia Hanson ein soundtechnisches Volumen, von dem sich zahlreiche Bands in personell üppigerer Besetzung eine dicke Scheibe abschneiden könnten. Die Entwicklung der im Kern immer noch herrlich schnoddrig zu Werke gehenden Damen, die sich auch im finalen Akustik-Beitrag „Four Hours of Sleep“ äußert, zeigt damit weiter nach oben. Schon jetzt ein kleines, aber feines Jahres-Highlight.
Wertung: (8 / 10)