Revulsion – Enough to Bleed (2020, Beatdown Hardwear)

Zum Bluten reicht es. Aus der Fresse, wenn im Pit der Mob tobt (oder vor dem Hintergrund der Corona-Krise: endlich wieder toben darf), und erst recht aus den Ohren. Denn schön ist es nicht, was REVULSION da auf ihrem Debütlangspieler „Enough to Bleed“ über die geneigte Hörerschaft bringen. Dafür aber effektiv. Gnadenlos effektiv. Das Geschwader aus dem schottischen Glasgow verbindet Death-Metal und Metal-Hardcore zu einem schnörkellosen, Experimente konsequent scheuenden Backpfeifen-Marathon. Bei BDHW Records dürfen sich die Jungs damit bestens aufgehoben fühlen.

Die zehn Tracks ihres jüngsten Werks geben sich betont unerbittlich. Vor allem gesanglich wird ein Plärr-Level zwischen Inbrunst und seichter Monotonie erreicht. Dazu tosen die Instrumente im teils schleppenden Mid-Tempo-Bereich. Die Durchschlagskraft ist unbestreitbar. Allerdings hat „Enough to Bleed“ ein (verzeihliches) Problem: Da ist nichts, was bleibt. Dahingehend haben artverwandte Krawall-Gremien wie KNOCKED LOOSE zweifelsfrei die Nase vorn. Da Tracks wie „Dirt“, „Antagonism“ oder „The Pain Process“ ihre Wirkung aber keineswegs verfehlen, dürfen Genre-Puristen auch zu REVULSION anerkennend das Haupthaar schütteln. Oder im Pit aus der Fresse bluten. Denn dafür reicht es allemal.  

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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