Freedoom – Endzeitgeist (2019, DIY)

Englischer Name, deutsche Texte und ein Lärmpegel von internationalem Format. Das sind FREEDOOM, das ist „Endzeitgeist“. Die 7-Track-EP ist das Debüt des süddeutschen DIY-Duos, das mit dem eröffnenden Titelstück gleich unmissverständlich klar macht, was hier zu erwarten ist: kritische Texte und ein liebenswert rumpelnder Proberaum-Sound, der als Melange aus (Deutsch-)Punk, Metal und Hardcore einige Parallelen zum Klassiker BAFFDECKS aufweist.

Dass die Instrumentierung bisweilen holpert, wirkt nicht allein verzeihlich, sondern aufgrund der altschulischen Genre-Wurzeln auch schier programmatisch. Thematisch arbeiten sich FREEDOOM an verschiedenen Reizthemen ab, darunter Kaufrausch („Konsument“), digitale Weltentfremdung („Virtuelle Zombies“), Systemermüdung („Anti-Euch“) oder die Schattenseiten des Casting-Show-Wahns („DSDPseudostar“).

Das kann man tiefsinnig finden, oder auch nicht. Doch zumindest beschränkt sich der Knüppel nicht allein auf das Traktat der Arbeitsgeräte. Für Feingeister und Sound-Perfektionisten bieten die Newcomer wenig Gehaltvolles. Wer aber nach hergebracht non-perfektionistischer Maßgabe das metaphorische Fressbrett poliert braucht, liegt bei „Endzeitgeist“ durchaus richtig.

Wertung: 5.5 out of 10 stars (5,5 / 10)

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