In diesem Jahr hagelte es förmlich Bandjubiläen, so beispielsweise bei THE BOUNCING SOULS, HOT WATER MUSIC oder BOYSETSFIRE. Sie alle brachten es auf (mindestens) 25 Jahre. In diesen erlesenen Club Reihen sich auch ONLY ATTITUDE COUNTS ein. Das Wiener Hardcore-Konglomerat feierte ebenfalls ein Vierteljahrhundert des Bestehens – und beging dieses mit dem in Summe achten Studioalbum „Almost the End“. Auf dem finden sich 16 gewohnt krachende Tracks (exemplarische Anspieltipps: „All Ages“ und „Beyond the Limit“), in denen wuchtige US-Ostküstern-Kelle, Metal-Einflüsse und punkige Chöre zu einem nicht zwingend überraschenden, wohl aber konstant einnehmenden Stilmix fusionieren.
Die traditionelle Überschaubarkeit des thematischen, hier ansprechend kritisch gereichten Spielraums veranschaulichen Songtitel wie „No Justice/No Peace“, „Pick Your Side“ oder „The Sickness of Our Times“. Neben dem Ringen ums Gemeinschaftsgefühl lebt der Hardcore aber noch immer von der mobilisierenden Energie, die zum Fäusterecken und Mitgrölen animiert. Dahingehend geben sich ONLY ATTITUDE COUNTS, befeuert vom auch bei SPIDERCREW ins Mikro bellenden Frontmann Mike, keine Blöße. Punktiert gestreute, deutlich gen Metal driftende Gitarrensoli und eine illustre Riege an Gast-Akteuren, u. a. von Genre-Haudegen wie RYKER’S, PUNISHABLE ACT, LAST HOPE und ANTICOPS, runden „Almost the End“ stimmungsvoll ab. Das Gelingen dieser Jubiläums-Platte entzieht sich damit jeglicher Diskussion. In diesem Sinne ist gleich ein doppelter Glückwunsch angebracht.
Wertung: (7,5 / 10)