Born As Lions – The Serpent in Us (2019, DIY)

„With no real intention nothing will ever change.“ – ‘Hype-o-Crites’

Zum Scherzen ist BORN AS LIONS nicht zumute. Trotzdem machen die Frankfurter neue Musik bevorzugt am 1. April zugänglich. Das war vor zwei Jahren so, als die Debüt-EP „Greed“ für Aufsehen sorgte, und setzt sich mit dem ebenfalls eigenproduzierten Nachfolger „The Serpent in Us“ nahtlos fort. Bereits mit der Veröffentlichung des Erstlings schien klar, dass die 2015 gegründete Band ihre Spuren in der Hardcore-Szene hinterlassen würde. Es folgte eine Vielzahl an Konzerten in allen Teilen der Republik, u. a. mit Genre-Größen wie TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN, RISK IT!, SWORN ENEMY und PRO-PAIN.

Hinzu gesellt sich ein Besetzungswechsel – und die Aufstockung zum Quintett. Gerade dieser Aspekt macht „The Serpent in Us“ bemerkenswert. Denn auch wenn die Hessen ihren Stil nicht grundlegend verändert haben, ist es gerade die zweite Gitarre, die dem Sound neue Möglichkeiten eröffnet. An der Basis steht weiterhin der moderne, gern melodische Hardcore. Nur wird er deutlicher als zuvor von metallischen Einflüssen umgarnt. Das führt beim bockstarken „Serpent Tongue“ nicht allein zu einem Breakdown-Part in Metalcore-Manier, sondern insgesamt zu technisch anspruchsvollen Strukturen mit eigenständig vielseitiger Note.

Eröffnet wird der fünf Tracks starke Reigen mit „Hype-o-Crites“, das ohne Intro und Umschweife zur Sache kommt und den kritischen Ton der Texte untermauert. Dass der Opener gen Ende die Shouts hinter sich lässt und in herb alternativ-rockigen Gesang übergeht, sorgt für ein zusätzliches Ausrufezeichen. Ungeachtet der willkommenen Vielschichtigkeit bleibt „The Serpent in Us“ jedoch eine weitgehend schnörkellose Angelegenheit; dafür steht insbesondere das unter 80 Sekunden abgehandelte „Machinery“. Natürlich darf man sich immer noch verwundert darüber die Augen reiben, dass bislang kein Label diesen glasklaren Geheimtipp unter Vertrag genommen hat. Spätestens nach dieser durchweg reifen Kreativleistung sollte jedoch unmissverständlich klar sein: der Weg kann für BORN AS LIONS nur steil bergauf führen.    

Verfügbar ist „The Serpent in Us“ u. a. auf Bandcamp.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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