Fire From Below (USA 2009)

fire-from-belowDer Katastrophenfilm gilt als eines der berechenbarsten Genres. Fast immer geht es um eine Auswahl vorformatierter Figuren aus dem Banalitätenkabinett, deren alltägliche Problemwelten unter Trümmern – wahlweise verursacht durch Erdbeben, Vulkanausbrüche, Wirbelstürme, Flugzeugabstürze, Meteoritenhagel oder Feuersbrünste – begraben werden. Etwas tatsächlich Neues bieten die Schundfilmer Andrew Stevens („Crash Dive“) und Jim Wynorski („Komodo vs. Cobra“) mit „Fire From Below“. Nur ist ihre Vision vom mörderischen Alkalimetall komplett behämmert.

Ohne Rücksicht auf Natur und Angestellte lässt ein profitgieriger Industrieller in der idyllischen Provinz nach Lithium bohren. Dabei stoßen die Bergarbeiter auf ein Vorkommen des Leichtmetalls, das sich rasch zur agilen Feuersäule mausert. Und weil Lithium mit Wasser reagiert und von diesem regelrecht angezogen wird, gehen die Menschen bald zuhauf in Flammen auf. Hoffnungsvoll jedoch stimmt, dass Seismologe Jake Denning (TV-„Hercules“ Kevin Sorbo) mit seiner Verlobten in der Region Urlaub macht.

Wow, Schrott wie dieser will erst einmal schadlos verdaut werden. Denn so abseitig vergnüglich der Plot auch klingen mag, die Verheißung wonnigen Trashs wird durch das Vorwärtsschleppen der hanebüchenen Geschichte (gerade in Hälfte zwei) beharrlich konterkariert. Freude spenden zwar die Attacken des flammenden Todes, gerade auf ein Motorboot nebst Wasserski-Freizeitsportlerin, nachdem aber eine Handvoll Chargen wie Wunderkerzen abgefackelt wurden, ist es langsam Zeit für militärische Intervention und tollkühne Rettungspläne.

Denn oh Schreck, der nahe Staudamm ist in Gefahr und zwei Kollegen Dennings unter Tage eingesperrt. Da hilft nur selbstloser Heldenmut und eine Bombe, um dem feisten Lithium-Mörderschwall den Zugang zur Erdoberfläche abzuschneiden. Ja liebe Leute, so blöd (leider nicht herrlich) können Filme sein. Die Sympathiewerte Sorbos und vereinzelt sattelfeste Lacher machen die Schose erträglich. Gegen die idiotische Story und billige Computertricks ist aber auch hier kein Kraut gewachsen. Immerhin werden Stevens und Wynorski ihrem Ruf mehr als gerecht.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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