Family Guy präsentiert: Something, Something, Something, Dark Side (USA 2009)

familyguydarksideEs mag sein, dass Seth MacFarlane „Blue Harvest“ nur auf den Weg gebracht hat, um einmal George Lucas zu treffen. Aber wen kümmert das schon? Die Nacherzählung der Originalen „Star Wars“-Episode IV mit den Charakteren der anarchischen Trickfilmreihe „Family Guy“ war ein großer Spaß. Gut, beim zweiten Durchlauf schon weit weniger als beim ersten, aber trotzdem zwei enthusiastisch erhobene Daumen für den Mumm, Fox Network das Geld für solch eine parodistische Extravaganz abzuschwatzen. Und natürlich war klar, dass sich MacFarlane und sein Team nicht mit einer Neuinterpretation zufrieden geben würden.

So kommt es, dass im Hause Griffin mal wieder der Strom ausfällt und Vater Peter seinen Liebsten die Fortsetzung der Sternensaga erzählt – hier sinnigerweise „Something, Something, Something, Dark Side“ betitelt. Mit insgesamt schwächerem Resultat als beim Vorgänger, aber doch ausreichend Charme und Witz, um Fans beider Serien (die Kombination macht‘s!) bei Laune zu halten. Zur Geschichte von „Das Imperium schlägt zurück“ müssen wohl keine weiteren Worte mehr verloren werden. Wer „Star Wars“ tatsächlich nicht gesehen hat, dürfte sich auch einen feuchten Furz für dieses Review scheren.

Eindruck schinden wiederum die Akribie und die ausgeprägte Liebe zum Detail, mit der Szenen bis zu einzelnen Regungen kopiert werden. Nur funktioniert der aus dem „Star Wars“-Kontext destillierte Humor – beispielsweise gibt das Krümelmonster die pelzige Kreatur auf dem Eisplaneten Hoth – zu selten. Stattdessen sind es Anspielungen und Verweise auf „Family Guy“ selbst und auf die Sternenkrieger projizierte Marotten der Figuren, die für teils schallendes Gelächter sorgen. Nur das schwule Baby Stewie bleibt als Darth Vader wieder deutlich hinter den Qualitäten seiner regulären Auftritte zurück.

Spaß bereiten hingegen die Cameos des querschnittsgelähmten Joe als Suchdroide sowie der von Meg als Meteoriten-Höhlenwesen, in dessen Schlund sich Han Solo (natürlich wieder Peter) mit dem Millennium Falcon auf der Flucht vor den imperialen Jägern verbirgt. Zum Cast hinzugestoßen sind indes der filmvernarrte Clerk Carl als Jedi-Meister Yoda, der jüdische Apotheker Mort Goldman in dunkelhäutiger Variante als Lando Calrissian und das gelbe Riesenhuhn, Peters allseits beliebter Erzfeind, als interstellarer Kopfgeldjäger Boba Fett.

Ein Meisterwerk ist die „Family Guy“-Interpretation von „Star Wars“ auch im zweiten Anlauf nicht. Aber das spürbare Herzblut, die kleinen Überraschungen (siehe Dolph Lundgren und Tom Selleck) und Starauftritte (u.a. James Caan und natürlich James Woods) garantieren immer noch einen immensen Unterhaltungswert. Zum wiederholten Ansehen animieren die köstlichen Kleinigkeiten – wie Peters neuerliche Seitenhiebe gegen die Trickserie „Robot Chicken“, deren Erfinder Seth Green bekanntermaßen Griffin-Sohn Chris (hier Luke Skywalker) spricht. Der bekommt auch wieder sein Fett für die Mitwirkung in „Trouble ohne Paddel“ weg. Für die „Rückkehr der Jedi-Ritter“ besteht also zweifelsfrei Hoffnung!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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