Family Guy präsentiert: It’s a Trap! (USA 2010)

familyguytrapMit „It’s a Trap!“ beschließt Seth MacFarlane die Übersetzung der klassischen „Star Wars“-Trilogie in den Kontext seiner anarchischen Trickfilmreihe „Family Guy“. Als sich die erste Begeisterung über „Blue Harvest“, die übermütige Nacherzählung von Episode IV („Eine neue Hoffnung“) gelegt hatte, erschien die einstündige Sonderfolge wie ein aufwändiger Vorwand, um Sternenkrieg-Schöpfer George Lucas zu treffen – oder in MacFarlanes Falle für das Bonusmaterial der DVD-Auswertung des ersten Films zu interviewen.

Bereits bei „Something, Something, Something, Dark Side“, der eigenwilligen Nacherzählung von „Das Imperium schlägt zurück“ war eine gewisse Beliebigkeit trotz stattlichem Unterhaltungswert nicht von der Hand zu weisen. Zum Abschluss hält die Mixtur aus Parodie und Hommage immerhin das Niveau des Vorgängers und arbeitet sich in komprimierter Form und mit tricktechnischer Raffinesse am hinlänglich bekannten Handlungsfaden von „Die Rückkehr der Jedi Ritter“ ab. Neben den „Family Guy“-Figuren, die den „Star Wars“-Protagonisten mit ihren charakteristischen Wesenszügen zusetzen, kommen diesmal auch Fans von „American Dad“ und „The Cleveland Show“ auf ihre Kosten.

Aus den ebenfalls von MacFarlane konzipierten Serien verirren sich das exzentrische Alien Roger (als Moff Jerjerrod), der mit deutschem Akzent sprechende Goldfisch Klaus (als der für das titelgebende Zitat verantwortliche Admiral Akbar) sowie Rallo (als Landos Co-Pilot Nien Numb) und Bär Tim (als Vorlage für die Ewoks auf dem Waldmond Endor) in das skurrile All-Abenteuer. Neben ihnen gibt es auch wieder eine Reihe illustrer Gastsprecher, unter denen sich neben den selbstironischen „Star Trek: The Next Generation“-Veteranen Patrick Stewart und Michael Dorn auch der erzkonservative Radiomoderator Rush Limbaugh als Monster Rancor im Palast des Weltraummafiosi Jabba the Hutt (Joe Swanson) findet.

Machen wir uns nichts vor, „It’s a Trap!“ macht Spaß, ohne ein wirklich großer Wurf zu sein. Großartig allerdings sind wieder die Breitseiten gegen „Robot Chicken“-Erfinder Seth Green, der Griffin-Sohn Chris (hier Luke Skywalker) die Stimme leiht. Sie verkehren sich am Schluss gegen MacFarlane selbst, der mit der Stimme von Vater Peter (Han Solo) das Fazit zieht, dass am Ende doch wohl das Lachen überwiegen dürfte und nicht die aus Richtung der „Simpsons“-Fans aufbrandenden Plagiatsvorwürfe. Solch brillante Momente trösten auch diesmal über manch flache Zote hinweg. Aber den Anhängern von „Star Wars“ und „Family Guy“ wird’s sowieso egal sein. Und das irgendwie auch mit recht!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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