Der metallische Hardcore ist nicht zwingend ein politisches Genre. Doch die Message ist im musikalischen Untergrund noch immer von erheblicher Bedeutung. Eine Band, für die Musik ohne Botschaft undenkbar scheint, ist ETERNAL STRUGGLE. Dass der Vierer aus Israel stammt, genauer aus Tel Aviv, mag diese Tendenz stützen. Schließlich ist kaum ein anderes Land derart konstant von politischen Spannungen geprägt. Ihrer Gefühls- und mehr noch Wutlage verleihen die Jungs mit ihrer Debütalbum „Year of the Gun“ Ausdruck, das bereits durch die beteiligten Fachkräfte dahinter Aufmerksamkeit schafft.
Als Produzent und zugleich Entdecker der Band fungiert Ex-MADBALL-Gitarrist Brian ‘Mitts‘ Daniels, während sich Hardcore-Veteran Tue Madsen (u. a. SICK OF IT ALL, AUGUST BURNS RED) für Mix und Mastering verantwortlich zeigt. Dass ETERNAL STRUGGLE keineswegs nach Debütanten, sondern schwer nach alten Hasen klingen, liegt aber nicht allein am Zutun der namhaften Kollaborateure. Denn das heuer Erinnerungen an BIOHAZARD oder MACHINE HEAD weckende Songwriting bringt Hardcore und Metal auf beachtlichem Niveau zusammen.
Die 13 regulären Tracks, denen ein Remix des Titelsongs von Alec Empire (ATARI TEENAGE RIOT) anhängt, werden mit hohem Energie- und zugleich Aggressionslevel geschmettert. Zur Wirkung trägt auch die Länge der einzelnen Stücke bei, die bisweilen kaum die Marke von zwei Minuten reißt. Punktierte Gangshouts, Breakdowns und Thrash-Abstecher wahren das pflichtgemäße Maß an Abwechslung – obgleich „Year of the Gun“ ungeachtet eigener Impulse ein insgesamt überschaubares Ideenspektrum attestiert werden muss. Wes‘ Anspruchshorizont Komplexeres gewohnt ist, sollte sein Haupt aber ohnehin nicht zu solch derben – und hier sympathisch kritischen – Sounds schütteln. Allen anderen sei dies schwer ballernde Werk wärmstens ans Herz gelegt.
Wertung: (7,5 / 10)