Die Bigband des Metal, eklektizistisch, atemberaubend, wahnwitzig. Das DIABLO SWING ORCHESTRA entfacht auf seinem zweiten Album „No 2: Sing Along Songs for the Damned & Delirious“ ein Crossover-Feuerwerk, das bei all seinen verspielt symbiotischen Verwucherungen nie als verballhornendes Spaßprojekt durchgeht. Über unzählige kreative Querverweise und Verknüpfungsketten findet zueinander, was auf den ersten Blick unvereinbar scheint. Doch den Schweden gelingt mit schier traumwandlerischer Sicherheit die Errichtung eines faszinierenden, kunterbunten und schwer unterhaltsamen Musiktheaters.
Ähnlich dem Ascendance Records-Labelkollegium UNEXPECT werden unterschiedlichste Stilformen verwoben. Rock und Metal sind lediglich Facetten und mitnichten so dominant, als dass die schillernden Klangfarben aus Swing, Salsa, Surf oder Oper zu kurzzeitig aufflammenden Zaungästen degradiert würden. Auf diesem zum steten Staunen einladenden Jahrmarkt findet jede kreative Strömung ihre Berechtigung. Das folkloristische Kombinat, bei dem Cello und Klarinette zum Stammpersonal zählen, macht das Unmögliche möglich und holt alternative wie klassische Musikstile auf eine Bühne, die Cabaret und Nummernrevue ist, ohne je den Sinn für das anspruchsvolle Moment aus den Augen zu verlieren. Eine wahrhaft meisterliche Leistung.
Wertung: 
(8 / 10)