Communicaution – This Monkey is an Artist (2006, Winged Skull Records)

communicaution-this-monkey-is-an-artistWarum nicht mal was anderes probieren? Im Bereich des Punk-Rock bedeutet das meist den Griff zur Akustik-Klampfe. Tony Sly hat es getan, Joey Cape auch, nicht zu vergessen Nikola Sarcevic und Tim Barry. Der nächste im Bunde ist Eric Rosenfeld, üblicherweise Frontmann der Luxemburg-Punks RISE UP. Bei seiner Solo-Scheibe „This Monkey is an Artist“ verbirgt er sich hinter dem Namen COMMUNICAUTION. Ansonsten bleibt alles beim alten. Die 14 Songs würden auch im Bandkombinat ihren Zweck erfüllen. Statt dessen ist es nur Eric Rosenfeld, allein auf weiter Flur, der Junge mit seiner Gitarre.

Mit verklärter Lagerfeuerromantik hat „This Monkey Is An Artist“ nichts zu tun. Das Album ist schlicht, improvisiert und gerade aufgrund des unbekümmerten Unperfektionismus ein kleiner Geheimtipp. Die Texte, laut Auflistung im Booklet inspiriert von all den Obligatorismen des Kindes, das nicht erwachsen werden will, sind spontane Alltagsphilosophien. Mal schrullig, mal klug besingt Eric Rosenfeld, beizeiten begleitet von Piano oder Percussion, das Dasein – als Musiker, als Mann, als Mensch. Die Sympathie verdient er sich im Handstreich. Die Zeit vergeht wie im Fluge, nach 35 Minuten – der Hidden Track, ein Cover des MISFITS-Klassikers „Halloween“, lässt auf sich warten – inniger Träumerei ist die Schrammelsession vorüber. Rosenfeld muss kein Affe sein, um als Künstler begriffen zu werden. COMMUNICAUTION mag aus Langeweile, Trunkenheit oder der Lust am Experiment entstanden sein. Hier hat jemand etwas zu sagen, etwas das ihn beschäftigt. Die Freude ihm dabei zuzuhören ist so greifbar wie die Genugtuung der Expression.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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