Cobra Skulls – Agitations (2011, Fat Wreck)

cobra-skulls-agitationsNach dem Ende der goldenen Ära in den mittleren bis späten Neunzigern sind Fat Wreck zwar ein paar große Namen (LAGWAGON, NO USE FOR A NAME, STRUNG OUT und natürlich NOFX) geblieben, nur wuchs seit der Jahrtausendwende überraschend wenig hochkarätiges und zugleich beständiges Punk-Personal unter Labelchef Fat Mike und Ex-Gattin Erin nach. Aber natürlich gibt es Ausnahmen. Die FLATLINERS zum Beispiel, die sich nach ihrer Entdeckung auch international rasch einen Namen machten. Die übrigen Hoffnungsträger indes wurden erst nach ihrer Etablierung in den Staaten abgeworben. Neben den furiosen TEENAGE BOTTLEROCKET sind das vor allem die COBRA SKULLS.

Die gelten in Europa zwar noch immer als Geheimtipp, stellten bei ihrer Tour im Sommer 2010 aber bereits eine beachtliche Zugkraft unter Beweis. Mit der EP „Bringing the War Home“ feierte das Trio aus Reno, Nevada, 2011 seinen Fat Wreck-Einstand. Dem folgte jüngst das bereits dritte Album „Agitations“, das sich im Vergleich zum unmittelbaren Vorgänger „American Rubicon“ weniger verspielt und deutlich geradliniger präsentiert. Der Ton ist rauer, das Tempo gesteigert. Ein beträchtlicher Teil der 13 Tracks knackt nicht einmal die Marke von zwei Minuten. Aber auch die rotzige Schnörkellosigkeit steht den Mannen um den diesmal komplett auf spanische Lyrics verzichtenden Sänger und Bassisten Devin Peralta ausgezeichnet zu Gesicht.

Zwar ist es gerade die stilistische Vielseitigkeit, die die Klasse von „American Rubicon“ ausmachte, aber die wiederum umfassend kritischen Texte und die schmissigen Rockabilly- und Folk-Einflüsse sorgen auch diesmal wieder für das nötige Knistern. So prescht „Agitations“ trotz beachtlichen Tempos hübsch melodisch vorwärts – am deutlichsten bringt „On & On“ das in der Vergangenheit ausgeprägtere Innehalten zum Tragen – und kommt erst mit der Akustiknummer „Believe“ zum Halten. Poppig angehauchte Hits sucht man vergebens, dafür bringen Songs wie das BUZZCOCKS zitierende „Now You Know“, „All Drive“ oder „Solastalgia“ ausreichend Kraft und Gefälligkeit mit, um auch dies Output in seiner Gesamtheit packend zu gestalten.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

 

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