Cigar – The Visitor (2022, Fat Wreck)

Das 90’s-Punk-Revival hält an. Das Signing von CIGAR bei Fat Wreck passte da wie Arsch auf Eimer. Auch wenn die in Portland gegründete Band nie zu den prägenden Spitzen des Melocores zählte, begünstigte ihr 1999 präsentiertes Debütalbum „Speed is Relative“ ein treues Fankonsortium, das Platte und Urheber ungeachtet der 2004 vollzogenen (und bis 2013 bestandenen) Auflösung zur festen Genre-Instanz stempelte. Der späte Nachfolger „The Visitor“ erteilt diesem Status Recht. Denn kaum eines der in den vergangenen Jahren gereichten Hommage-Werke verströmt den Geist jener Tage so verlustfrei wie dieses.

Während sich allerlei Sound-Verfechter aus dem letzten Jahrtausend – beispielhaft erwähnt seien TEN FOOT POLE und PULLEY – in der Gegenwart um eine (zumindest zarte) Modernisierung ihres Wirkens bemüht zeigen, knüpfen CIGAR nahtlos an die Phase ihres Popularitätsgewinns an. Das bedeutet zehn tempogetriebene Kracher in Serie, angereichert mit Breaks, Singalongs und Hardcore-Anklängen. Nummern wie „Legacy of the 7 Piles“, „We Used To“, „Gone Wrong“, „The Loss“ oder „Classic You“ sollten die Herzen eingefleischter Skate-Punk-Puristen unweigerlich höherschlagen lassen. Denn „The Visitor“ ist eine im besten Sinne altmodische Skate-Punk-Kelle mit Wummer-Bass und Kessel-Schlagzeug. Besucher dieser Art sind einfach immer willkommen!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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