Untätigkeit kann man CASTOFF wahrlich nicht zum Vorwurf machen. Der Vierer aus San Diego hat seit 2013 im Jahresrhythmus neues Material vorgelegt. Die im vergangenen Jahr präsentierte EP „Lines and Passages“ war das erste nicht in kompletter Eigenverantwortung aufgenommene Output. Dem folgt mit „First Step to Recovery“ nun ein Album, das den gewohnten Weg der US-Westküstler konsequent weitergeht. Das bedeutet Punk mit Hardcore-Einschlag, bei dem sich die Nähe zu Combos wie PENNYWISE oder (den späten) JUGHEAD’S REVENGE zu keiner Zeit verleugnen lässt.
Das ist grundlegend kein Problem, wird hier aber ein wenig (zu) unauffällig gereicht, woran insbesondere der dezent monotone, emotional etwas distanziert wirkende Gesang Anteil nimmt. Das führt unweigerlich dazu, dass die Scheibe nicht über die volle Distanz packt. Das ist schade, denn die kritischen Texte gefallen und instrumental sind ausreichend Ecken und Kanten vorhanden, um dem geneigten Hörer eine Mid-Tempo-Alternative von Format zu bieten. Für die stehen auch hörenswerte Tracks wie „Selective Memory“, „Capitalize“, oder „Forget Real Life“. Für Solidität über Durchschnitt reicht das locker – nur eben nicht für echtes Begeisterungspotenzial.
Wertung: (6,5 / 10)