Ein Sprichwort bewahrt seine Gültigkeit: Besser gut geklaut als schlecht erfunden. Einen weiteren Beleg liefern ARROW MINDS mit ihrem zweiten Langspieler „Worrier“. Denn die Parallelen zum Schaffen von COMEBACK KID sind streckenweise so gewichtig, dass es schwerfällt, Unterschiede zu erspähen (als Referenzbeispiele mögen „20 Decibels“ oder „Jizztory“ Beachtung finden). Aber bleiben wir fair. Erstens gibt es bei den Rostockern bereits durch die angestrebte Nähe zum Metal-Hardcore genug eigene Impulse zu erspähen und zweitens entpuppt sich die Platte ungeachtet ihrer offensichtlichen Inspirationsquellen als veritable Hitmaschine.
Der Mix aus modernem Hardcore, der Metal-getriebenen Genre-Spielart sowie Punk verfügt über ein sattes Energielevel und lässt nahezu durchweg den Hammer kreisen. Entsprechend weisen Tempoverschleppungen und Breakdowns nach Metalcore-Bauart Seltenheitswert auf. An wuchtig-melodischen Brechern, erwähnt seien „Misery Loves Company“ und das hymnische „NSFW“, mangelt es nicht und auch die kritischen, gern mehrstimmig geschmetterten Texte tragen zur positiven Gesamtanmutung bei. Dass sie es auch (brüllend) balladesk können, belegen ARROW MINDS zudem mit „Hands of Gold“, so dass „Worrier“, extensive Vorbildanlehnung hin oder her, eine Breitseite gehobener Güteklasse markiert.
Wertung: (7 / 10)