Antimanifest – Lernzielkontrolle (2022, Bakraufarfita Records)

„Und es wird schon irgendwie gutgehen. Doch was wenn nicht?“ – ‚Ins Messer‘

Einer Band wie ANTIMANIFEST ist die Erfahrung vom Fleck weg anzuhören. Seit bald zehn Jahren hinterlässt die Band aus Graz ihre Spuren in der Manege des (Polit-)Punk-Zirkus und hat in dieser Zeit ein Demo-Tape, eine Split-EP und einen Langspieler vorgelegt. Der Quasi-Veteranenstatus wird auch von der EP „Lernzielkontrolle“ untermauert, dem ersten Output des Trios seit 2018. Die strukturelle Vielseitigkeit ihres Sounds untermauert dabei gleich das eröffnende „Erdrückend und still“, das den Deutsch-Punk in Richtung Post-Hardcore beugt. Schreigesang inklusive.

Dass die Musik immer ein kleinwenig sperrig bleibt und damit kaum den Weg des geringsten (oder gefälligsten) Widerstands einschlägt, offenbaren auch der Anspieltipp „Ins Messer“ und „Freier Fall“. Selbst das balladeske „Im Zweifel dagegen“ verweigert sich einer Öffnung an breitere Publikumsteile. Geschwenkte Feuerzeuge wären hier einfach unpassend. Dass sich ANTIMANIFEST auch mal an den melodischen US-Punk anlehnen, zeigt das geradlinige „Computerwarrior“. Zu entdecken gibt es auf „Lernzielkontrolle“ ungeachtet der kompakten Präsentation damit genug. Gerade das belegt, dass es verschiedene Durchläufe braucht, um die fünf Songs in ihrer Gesamtheit zu ergründen. Für Fans von deutschsprachigem Punk eine klare Empfehlung.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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