Es ist eine Reise um die Welt, von der ominösen goldenen Stadt bis nach Stockholm. Mit Zwischenhalten in Amsterdam, Denver, Mombasa oder Saigon. Jedoch nicht im folkloristischen Sinne, unter Einbindung lokaler Kulturen und Stilformen, sondern aus der Sicht des Beobachters. „The Golden City“ ist ein Erlebnisbericht der besonderen Art. Worte braucht es für ihn nicht. AIRPEOPLE legen ihren Albumerstling rein instrumental an. Die Klangfarben sind bunt, aber selten schillernd. Das Schweifen in die Ferne behält neben einer unberechenbaren Faszination auch ein unterschwelliges Unbehagen. Wer weiß schon, was ihn in der Fremde erwartet?
Die aus Rudimenten von ENIAC, THE OLIVER TWIST und FUCKUISMYNAME hervorgegangene Band jedenfalls nicht. Sphärisch, mitunter kratzig und von unterdrückter Beklemmung („San Juan“) erschaffen sie Bilder, die alles sein können. Nur nicht eitel Sonnenschein. Mal geht es etwas entspannter zu („Le Mans“), gern mit einem gesunden Groove. Dabei bewahren sie sich stets eine eigentümlich verschachtelte Note. Das erinnert tatsächlich an ENIAC. Nur eben ohne Vocals. AIRPEOPLE stehen, der Name verrät es, für luftige Höhen. Nur abgehoben sind sie nicht. Vor eventuellen Schubladen steht schließlich immer ein vielsagendes „Post-“.
Wertung: (7,5 / 10)