Atlantic Empire – We Escape Failure By Embracing It (2020, DIY)

Es gibt Künstler, die veröffentlichen alle Jubeljahre neue Musik. Und es gibt ATLANTIC EMPIRE. Das Solo-Projekt von RUN, MELOS!-Gitarrist Werner erlebte, Corona-Quarantäne macht es möglich, nur einen Monat nach der Vorstellung der Debüt-EP „Everything Wrong With Me Is Your Fault“ die Fortsetzung. Die trägt die Überschrift „We Escape Failure By Embracing It“ und entwickelt den Instrumental-Sound des Erstlings ungeachtet der verschwindend kurzen Zeitspanne zwischen den Outputs weiter.

Das veranschaulicht bereits der Einstieg „Silience“, der flott tiefton-rockig loslegt, der melodischen Breite aber auch eine zusätzliche Schippe Verschachtelung beschert. Das Mehr an Komplexität haftet auch dem düster schleifenden „Lachesism“ an, das die Folge-EP früh ein Stück abseits des Indie-Rock-Einflusses im Post-Segment verortet. Ungewohnte Perspektiven eröffnet darauf jedoch „Olēka“, das mit Gesang von Ex-RUN, MELOS!-Mitglied Andy aufwartet, der mit Werner bereits beim Nebenprojekt WORST KID EVER kollaboriert hatte.

Zweifelsfrei: Die gesteigertes Tempo und Indie-Punk-Anleihen offenbarende Nummer fällt aus dem Rahmen. Und das auch, weil der ansonsten überzeugende Mix der DIY-(Digital-)Scheibe hier bisweilen gen Soundsoße tendiert. Wer sich daran stört, bekommt zum Abschluss, eher dem Grundkonzept von ATLANTIC EMPIRE entsprechend, die rein instrumentale Fassung des Songs geboten. Davor steht aber noch „La Gaudière“, das dem Indie-Rock dann doch noch zur temporären Übervorteilung verhilft und „We Escape Failure By Embracing It“ dankbar abrundet. So bietet die Ein-Mann-Band auch in zweiter Instanz gefällige Klänge für offene Ohren. Und Geister. Wer dabei an Gespenster denkt, möge die Isolation nachträglich ausdehnen.

Zum Download freigegeben ist das Wirken von ATLANTIC EMPIRE via Bandcamp.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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