Warum nicht mal was Neues probieren? Joey Vera tat es, gründete A CHINESE FIREDRILL und besetzte fast alle Positionen selbst. Nur das Schlagzeug überließ er anderen Händen. Als Bassist von Bands wie ANTHRAX und ARMORED SAINT pflügte Vera in der Vergangenheit meist durch härtere Gefilde. Das Quasi-Solo-Debüt „Circles“ geht es ruhiger an und verortet sich im Umland des Progressive-Rock. Sieben Songs finden sich darauf, die gern ausufern und sich nicht in vorgezeichneten Bahnen bewegen. Damit liegt ihr Urheber über weite Strecken richtig, wenn sein Organ bislang auch spürbar ungenutzt blieb.
Der Hörer nimmt unweigerlich Anteil an dieser kreativen Herzensangelegenheit. Mit reichlich Sorgfalt werden akustische Gitarren mit Keyboard, Bassläufe mit orchestralen, gern auch elektronischen Ornamenten behangen. Vera, der auch produzierte, errichtet seine eigene Traumwelt und kreiert eine oft dunkle, jedoch nur selten unheilschwangere Atmosphäre. Beizeiten verfällt das in Plätschern, niveauvolles Dahindümpeln auf inspirierten Wassern. A CHINESE FIREDRILL bedient fraglos viele Facetten und wird damit sein Publikum finden. Ein Achtungserfolg ist damit sicher. Ob es zu mehr reicht, wird allein die Zeit bringen.
Wertung: (6 / 10)