Am Anfang war das Feuer. Auch bei AFI, die sich 1991 aus einer Laune heraus formierten. Sie gingen noch zur Schule, konnten nicht einmal Instrumente spielen und wollten doch Teil der schnell wachsenden Hardcore-Szene in Kalifornien werden. Das gelang spätestens mit dem vier Jahre später veröffentlichten und optisch Tarantinos „Reservoir Dogs“ nacheiferndem Debütalbum „Answer That and Stay Fashionable“, übrigens produziert von Tim Armstrong (RANCID). Zu diesem Zeitpunkt beherrschten sie ihr Equipment so weit es nötig erschien. Von Perfektion fehlte (noch) jede Spur, doch zeigte sich schon früh das untrügliche Gespür für mitreißende Songs. Dazu kam die markante Stimme Davey Havoks, die über den schnell geschrammelten Akkorden bald als Markenzeichen firmierte.
Die 15 – auf Vinyl 18 – Stücke preschen in zünftigem Tempo vorwärts und münden stets in Refrains, die ausgiebig von unterstützenden Chorälen Gebrauch machen. Daraus resultieren erste Hits, beispielsweise „Brownie Bottom Sundae“ oder das auch heute noch beizeiten gespielte „Yürf Rendenmein“. Bereits der ein Jahr später eingespielte Nachfolger „Very Proud of Ya“, der den letztgenannten Track neuerlich aufgriff, bedeutete einen beachtlichen Sprung. Mit ihm begann der Aufstieg, aus dem im neuen Jahrtausend wahrer Starruhm hervorgehen sollte. Der kommerzielle Erfolg hat sie mittlerweile in andere Sphären getragen. Es sei ihnen gegönnt, wenn die Zeiten, in denen Havok und Co rotzigen Hardcore-Punk spielten auch mitunter schmerzlich vermisst werden.
Wertung: (7 / 10)