War From a Harlots Mouth – MMX (2010, Lifeforce Records)

war-from-a-harlots-mouth-mmxBinnen weniger Jahre haben sich WAR FROM A HARLOTS MOUTH zum heimischen Aushängeschild des Frickel-Hardcore gemausert. Mit ihrem dritten Album „MMX“ – bei einer Spielzeit von kaum mehr als einer halben Stunde eher eine EP – gelingt es den Berlinern allerdings nicht durchgängig, diesen Status zu festigen. Als Bändiger des Chaos verstehen sie sich immer noch prächtig auf die Vermischung verschiedener Stilformen. Auch beim neuen Material bedeutet das einen Gewaltmarsch durch Deathcore und Mathcore. Inklusive jazziger Zwischentöne versteht sich. Doch so richtig bei den Eiern packen will der instrumentale Fleischwolf diesmal nicht.

Beeindruckend ist die Wucht des Sounds, der das donnernde Wechselspiel aus Blastbeats, Breakdowns und dissonant verqueren Melodien mit Nachhall in die Gehörgänge hämmert. Allerdings geht der Band ein wenig das Aha-Erlebnis ab. Über das Vergleichsstadium mit Kapellen wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN schienen WFAHM eigentlich hinaus. Doch plötzlich türmen sich wieder die Schatten namhafter Vorreiter auf. Den Hauptstädtern geht im Sog der Extreme ein wenig das Gespür für die atmosphärische Melange aus grober Härte und melodischer Erdung verloren. Bei „Sugarcoat“ und „Spineless“ funktioniert das einmal mehr prächtig. Nur wird dies abwechslungsreiche Niveau bedauerlicherweise nicht durchweg gehalten.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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