Stuart Little 2 (USA 2002)

stuart-little-2Aus die Maus…

Nach dem kommerziellen Erfolg des 1999 gedrehten Familienfilmes „Stuart Little“ schien eine Fortsetzung nur eine Frage der Zeit. Der tricktechnisch beeindruckend animierte Mäuserich, basierend auf Elwyn Brooks Whites Kinderbuch-Klassiker aus dem Jahre 1945, lässt die Herzen kleiner Kinobesucher höher schlagen und bietet Familienunterhaltung mit simpler Moral. Das gilt auch für das wiederum von „König der Löwen“-Regisseur Rob Minkoff gedrehte zweite Abenteuer um den adoptierten Nager.

Nur scheint die beschauliche Zahnpastawerbungsidylle im Hause der Bilderbuchfamilie Little ein wenig zu verblassen. Denn Stuart fühlt sich von Mutters (Geena Davis) Fürsorge schier erdrückt, während ihn sein großer (menschlicher) Bruder George (Jonathan Lipnicki) vor seinen Freunden ausschließt. Einzig Vater Frederick (Hugh Laurie) scheint Stuarts Probleme zu verstehen, doch bringen seine Bemühungen, dem pelzigen Sohnemann ein wenig Abwechslung zu verschaffen, lediglich Mutter Little gegen ihn auf.

Eines Tages jedoch erweist sich Stuart, im Original von Michael J. Fox vertont,  als Retter in der Not und verhilft dem verletzten Kanarienvogelweibchen Margalo (Melanie Griffith) zur Flucht vor dem finsteren Falken Falcon (James Woods). Nicht ahnend, dass seine neue Freundin mit dem vermeintlichen Häscher unter einer Decke steckt, bringt der Mäuserich Margalo ins Domizil der Littles. Als wenig später Mutters kostbarer Ehering verschwindet, scheint für Stuart die Zeit gekommen, dem gefiederten Feind entgegenzutreten und seine Freundin aus der Gewalt Falcons zu befreien.

Wie schon der erfolgreiche Vorgänger setzt auch „Stuart Little 2“ voll auf kindgerechte Unterhaltung mit erhobenem Zeigefinger. Wer sonst, wenn nicht das Fernsehen soll dem Nachwuchs schließlich die immense Bedeutung von Freundschaft und Familie begreiflich machen? Doch ist Rob Minkoffs Film kein weinerlicher Abgesang auf gesellschaftliche Grundstützen, sondern vorhersehbare Kurzweil für die ganze Familie. In weniger als 75 Minuten hält die Geschichte pädagogisch wertvolle Abenteuer des liebenswerten Mäuserichs bereit, welche passagenweise unter der erdrückenden Last von zuckersüßem Kitsch und bonbonbunter Moral sichtlich ausgebremst werden.

Mit tricktechnischer Perfektion realisiert, übertrumpft die Fortsetzung den Erstling in Sachen Tempo um Längen, wobei die wohldosierte Mischung aus Real- und Computerfiguren auch hier wieder vorzüglich harmoniert. Zwar wirken die menschlichen Darsteller wie weichgespülte Abziehbilder realer Charaktere, doch passt sich dieses Bild dem gebotenen sozialen Rahmen vortrefflich an. Für die nötigen Lacher am Rande sorgt wieder der zynische Kater Snowbell, dem in der englischen Fassung erneut Nathan Lane seine Stimme leiht. Somit bietet „Stuart Little 2“ liebevoll gestaltete Unterhaltung für kleinere Semester, während der emotionale Aspekt in manch reiferem Zuschauer eher reges Desinteresse hervorrufen dürfte.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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