Pandorum (USA/D 2009)

pandorumIm Weltall hört dich keiner schreien. Das war bei Ridley Scotts „Alien“ so und bewährt sich auch bei Christian Alvarts „Pandorum“. Nur die Vorzeichen sind verschieden. Denn die deutsch-amerikanische Co-Produktion läutet mal wieder das Ende der Menschheit ein, die den einst blauen Planeten im 22. Jahrhundert mit Kriegen um die verbliebenen Ressourcen überzogen hat. Die gigantische Bevölkerungsexplosion erzwang die Suche nach einem fernen Planeten, auf dem Leben und Neuanfang möglich sind. Zur Besiedlung des Erdersatzes wurde das Raumschiff Elysium auf eine 123-jährige Reise ins Ungewisse geschickt.

Von all dem weiß Techniker Bower (Ben Foster, „30 Days of Night“) nichts, als er plötzlich aus dem künstlichen Hyperschlaf gerissen wird. Von transportbedingten Erinnerungslücken geplagt, glaubt er zunächst an eine Störung. Von anderen Crewmitgliedern fehlt jede Spur, so dass er auch den kommandierenden Offizier Payton (Dennis Quaid, „Horsemen“) erweckt. Die Suche nach der Wahrheit artet bald in einen verzweifelten Überlebenskampf aus, haben menschenähnliche kannibalistische Monstren doch die Kontrolle über das verzweigte Schiff übernommen.

Während Payton versucht, einen Zugang zur Brücke zu finden, schlägt sich Bower mit versprengten Überlebenden zum instabilen Reaktor des Allkreuzers durch. Und auch die Gefahr des Raumkollers Pandorum, der die Erkrankten in halluzinierende Soziopathen verwandelt, begleitet die schrittweise Erschließung der Hintergründe. Die gefahrvolle Odyssee inszeniert Alvarts, der sich mit dem Psycho-Thriller „Antikörper“ für Hollywood empfahl, als düsteren und zeitweilig blutig brutalen Alptraum, der sich für die durchaus geschickt konstruierte Geschichte diverser Vorbilder bedient.

Genau dort liegt das Problem: Ob nun „Aliens“, „Event Horizon“ oder gar „The Descent“, sämtliche in „Pandorum“ verhandelten Erzählelemente sind bekannt und in der Vergangenheit bereits hinlänglich ausdiskutiert worden. Schlimm ist das nicht, schließlich plündern die Macher den Vorreiterfundus nicht in plump plagiatorischer Manier, sondern finden neben stimmungsvollen Bildern auch ein respektables Maß an Spannung. Kein großer Wurf also, aber weit genug vom freudlosen Flop entfernt, um der Zielgruppe mit Schmadder und Schmackes über dem Durchschnitt die Zeit zu vertreiben.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

scroll to top