High Voltage (HK 1995)

high-voltage„Vergebung ist keine Option“, lautet der Untertitel zu Andrew Kams („Fatal Termination“) B-Action-Klopper „High Voltage“. Das kündet von einer Ernsthaftigkeit, die vielleicht der Ambition der Filmemacher, nicht aber dem Endverbraucher gerecht werden kann. Wie ernst es hingegen die Verbrecher in diesem Film meinen, wird noch während der Anfangstitel deutlich, wenn ein Mann auf freiem Feld geschunden und mit Benzin übergossen wird. Deutlich wird schon dabei, welchen Stellenwert Zeitlupen in der Action einnehmen. So weit so gut.

Donnie Yen („Iron Monkey“), der auch die Actionsequenzen inszenierte, gibt anbei den schießfreudigen Supercop Chiang, der einfach nicht begreifen kann, dass seine Verdienste nicht den Respekt seiner Vorgesetzten, sondern nur den gut gemeinten Ratschlag psychiatrischer Behandlung forcieren. Aber was schert es ihn? Als ein wichtiger Zeuge auf den Philippinen ermordet wird, nimmt er die Ermittlung auf. Denn es gilt Gangster Dick (Roy Cheung, „The Mission“) das Handwerk zu legen, der bereits Chiangs Frau auf dem Gewissen hat.

Nach Schema F fliegen fortan Fäuste und Kugeln. Dazwischen finden sich die gerade brauchbaren Hinweise wie von allein, was den bereits an der Nasenspitze zu identifizierenden Verräter in Reihen der Polizei etwas zwecklos erscheinen lässt. Obendrauf gibt es Killerkommandos, deren subtile Arbeitsweise vorsieht, mit einer Schrotflinte erst einmal ein großes Loch in die Vordertür des Opfers zu ballern. Neben der Machart ist auch die deutsche Synchronisation furchtbar, so dass hier höchstens Die Hard-Actionfans auf ihre Kosten kommen.

Sehenswert ist nur Roy Cheungs Taktik, nach einer Schießerei auf offener Straße samt Schrotflinte in ein Auto einzusteigen. Ansonsten aber hält sich auch der unfreiwillige Humor arg in Grenzen, wenn die Lächerlichkeit auch steter Begleiter der polternden Polizisten ist. Zum Glück aber ist Vorspulen eine Option, so dass die Kraut-und-Rüben-Handlung zwischen den halbgaren Krawalleinlagen nicht weiter störend im Wege steht. Trotzdem bleibt kaum mehr als ein roher Filmklumpen aus Blut, Schweiß und Chow Yun-Fat-Ersatz Donnie Yen übrig. Nichts besonderes, dafür besonders unbefriedigend.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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