ZSK – Discontent Hearts and Gasoline (2006, Hamburg Records)

zsk-discontent-hearts-and-gasolineAus der kleinen Skate-Punk-Band von nebenan ist eine respektable Nummer im deutschen Rock-Business geworden. Wer hätte dies vor wenigen Jahren noch gedacht?! ZSK konnten musikalisch vielleicht keine Glanzlichter setzen, doch ihre Spielfreude und das Engagement – vornehmlich auf politischer Ebene – machte sie schnell bundesweit bekannt. Hinzu kamen Support-Aktivitäten für ANTI-FLAG, die DONOTS oder VENEREA, gar die großen TOTEN HOSEN waren von ZSK angetan. Der Weg führte steil nach oben, selbst die hiesigen Musiksender spielten irgendwann ein Video der Band. Mit neuem Album am Start wird die Erfolgskurve der Jungs definitiv weiter nach oben zeigen, denn musikalisch beschreiten ZSK neue Wege und waren vielleicht nie eingängiger.

Trotz der musikalischen Vielfalt, die „Discontent Hearts and Gasoline“ zu bieten hat, wird der politische Aspekt jedoch alles andere als vernachlässigt. ZSK sind noch immer als politische Band zu bezeichnen, vielleicht derzeit mehr als je zuvor. Vom schnellen Lümmelpunkrock ist das Quartett Anno 2006 erst einmal ein wenig ab, rockiger ist mehr, scheint die Devise zu lauten. Wenn aber die Geschwindigkeit auch nicht um 50% reduziert wurde. Das Album strotzt nur so vor potenziellen Hits, wobei Stücke wie „Wenn der letzte Vorhang fällt“, „Festung Europa“ oder „13 Minuten“ aus der Masse wirklich guter Songs noch einen Tick herausragen. Rockigere Töne – man mag fast MUFF POTTER schreien – schlagen ZSK mit „Scherben“ an, während auch eine Rock-Ballade in Form von „Geschichten von Gestern“ den Jungs nicht peinlich sein muss.

Textlich unumstritten, prangern ZSK vor allem jede erdenkliche Form faschistoider Denkweise an, was in einem Zusammenschnitt diverser Medienbeiträge zu den 92er Hetztagen von Rostock endet. Angesichts der dieser Tage geschehenen Tat in Potsdam könnte dies kein besseres Statement sein, zudem wird mit Erscheinen des Albums auch eine DVD veröffentlicht, die in Zusammenarbeit mit vielen namhaften Bands (MUFF POTTER, DONOTS, ÄRZTE, TOTEN HOSEN) entstanden ist und die wichtige Aufklärungsarbeit zum Thema Rechtsradikalismus leistet. 2006 könnte also in vielerlei Hinsicht für ZSK ein äußerst gutes Jahr werden, denn zum einen begibt man sich erstmals auch auf große Headliner-Tour, andererseits ist „Discontent Hearts and Gasoline“ auch ein richtig gutes wie wichtiges Album geworden. Zudem ab dem 28. April www.keinbockaufnazis.de checken! 

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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