Im Zombiefilm sind die Referenzen an das Wirken George A. Romeros („Night of the Living Dead“) obligat. Sich an ihm zu orientieren heißt dem Meister zu folgen. Selbstredend ist das nicht gleichbedeutend mit Qualität. Der japanische Beitrag „Zombie Self Defense Force“ beruft sich bereits im erstaunlich politischen, respektive Amerika-kritischen Prolog auf den geistigen Vater der modernen Untoten. Durch ihn wurden sie zum Abfallprodukt gesellschaftlicher Missstände. Regie-Kollege Naoyuki Tomomatsu, der schon mit „Stacy“ einen wenig brauchbaren Beitrag zum Thema schuf, belässt es bei dieser Einführung und öffnet sich dem Trash. Ob Romero da noch geschmeichelt sein darf?
Digitalkamera, comichafte Soundeffekte und eimerweise Kunstblut sind die Zutaten des Splatterstreifens mit Minibudget. Tomomatsu serviert 75 Minuten Film, die an konventioneller Unterhaltungskultur weit vorbeiführen. Das fängt bei Computertricks an, die in ihrer Ausführung derart unprofessionell erscheinen, dass nur Kalkül dahinter stecken kann. Wie das Ufo, das gleich zu Beginn auf japanischem Boden bruchlandet und dafür sorgt, dass sich die Toten aus ihren Gräbern erheben. Eine Militäreinheit auf Übungseinsatz, eine zickige Popsängerin und ein Unterweltemporkömmling fahnden fortan nach einem Ausweg, schließlich machen sich die Wiedergänger alsbald an die Verköstigung der Lebenden.
Nebenbei versucht ein Hotelbesitzer die Leiche seiner im Affekt zu Tode gekommenen Geliebten zu entsorgen. Die Schwangere bringt noch nach ihrem Ableben ein Zombiebaby zur Welt, das, komplett aus Plaste, über die sich im Gebäude verschanzenden Soldaten herfällt. Darin findet sich, wie auch in den matschigen Ekeleffekten, eine Reminiszenz an die Frühwerke Peter Jacksons. Bloß gut, dass der Boden des Hotels schon vorsorglich mit Plastikfolie abgedeckt wurde. Das ist auch nötig, reicht es doch diesmal nicht aus, den Untoten einfach das Hirn aus dem Schädel zu pusten.
Geschmacklos und enorm billig produziert, schert sich „Zombie Self Defense Force“ nicht um Konventionen. Das ist zwar herrlich unangepasst, läuft dem eigenen Anspruch aber bald hinterher. Spätestens am Ende, wenn sich eine Cyborg-Soldatin und ein mumifizierter Kriegsveteran zum Duell finden, zeigt sich, dass hier um jeden Preis Grenzen gesprengt werden wollen. Auf seine ganz spezielle Art schafft Tomomatsu eine sehenswerte Groteske. Nur steckt einfach weit weniger dahinter, als es die kämpferische Einführung und der Romero-Bezug erwarten ließen. So bleibt es bei Extrem-Trash für die ganz hartgesottene Klientel.
Wertung: (4 / 10)