Wrong Turn 3: Left for Dead (USA 2009)

wrongturn3Der Wald ist gefährlich, der Wald ist böse. Besonders, wenn man falsch abbiegt, lauert doch hinter jedem Busch ein kannibalischer Madman. War es früher noch die böse Hexe im Lebkuchenhaus, die Kinder nur kross vertragen konnte, sind es heutzutage degenerierte Mutanten, die mit Pfeil und Bogen zur Jagd auf verirrte Großstädter blasen. Rehe und Wildschweine sind wohl entweder ausgestorben, oder den Inzestbrüdern einfach nicht schmackhaft genug.

Sind im ersten Teil der „Wrong Turn“-Saga noch die drei Brüder Saw-Tooth, One-Eye und Three-Fingers auf der Pirsch gewesen, weilt im zweiten Sequel nur noch der Letztgenannte unter den Lebenden. Für den aber trifft sich gut, dass ein verunfallter Bus eine Gruppe Häftlinge zum Fußmarsch durch die Wildnis zwingt. Unterwegs trifft die Sträflingsgruppe, die von zwei überlebenden Polizisten in Schach gehalten wird, auf die geschundene Alex (die Genre-erprobte Janet Montgomery, „The Hills Run Red“), die dem obligatorischen Massaker im Prolog fast unbeschadet entgehen konnte. Das Büffet ist damit eröffnet.

Teil eins der beliebten Backwood-Reihe lief trotz seines unübersehbaren B-Charakters noch recht gewinnbringend in den Lichtspielhäusern. Die wirklich ausgelutschte Prämisse der (entarteten) Hillbillies gegen die Menschen aus der Großstadt war stimmungsvoll inszeniert, obendrein actionreich und kam ohne unnötiges Drumherum aus. Bereits im zweiten Teil war davon kaum noch etwas übrig. Einzig der Härtegrad wurde enorm in die Höhe getrieben. Die zweite Fortsetzung ist nicht minder blutrünstig, in den restlichen Belangen dafür noch weit käsiger als der direkte Vorgänger. So wird schwach geschauspielert, schwach gefilmt und auch noch schwach getrickst.

Selbst das Make-Up des einzig verblieben Anthropophagen fällt derart billig aus, dass dessen Fratze eher selten in voller Pracht von der Kamera eingefangen wird. Über einige verpatzte CGI-Effekte breiten wir lieber den Mantel des Schweigens aus. Gorehounds, die sich von alledem nicht stören lassen, werden hingegen nicht enttäuscht. Es sei denn, sie bekommen den um sechs Minuten erleichterten deutschen Torso zu Gesicht. Aber auch in der unzensierten Fassung ist der in Bulgarien gedrehte Heuler arm an (gelungenen) Schauwerten. Weil ein menschenjagender deformierter Kannibale aber irgendwie zu öde schien, dürfen im vierten Aufguss „Wrong Turn: Bloody Beginnings“ auch wieder alle drei Brüder vereint Köppe abhacken. Der Macht des Prequels sei Dank!

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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