Wrong Turn 2: Dead End (USA/D 2007)

wrong-turn-2Der Slasherfilm macht noch immer einen respektablen Teil an Verleihpremieren aus. Der Geschmack eines nachwachsenden, zumeist jugendlichen Publikums lässt sich aufgrund beschränkter Ideenvorgaben leicht treffen, etwaiges Augenfutter zudem kostengünstig produzieren. Wie gerufen kommen da Vorbilder mit Kinovergangenheit. Weil diese über den nötigen Bekanntheitsgrad verfügen und allein aufgrund ihres Namens Interesse wecken, findet sich ihre Zuschauerschaft quasi von allein. Für die Produzenten geht die Rechnung damit auf, so dass Qualität ruhigen Gewissens vernachlässigt werden kann.

Das zeigt auch „Wrong Turn 2: Dead End“, das Regiedebüt von Joe Lynch. Wo der nicht eben gelungene erste Teil zumindest noch kompetentem Handwerk entspricht, verabschiedet sich die Fortsetzung schnell in Richtung Video-Schrott aus der Grabbelecke. Das geringe Budget macht Defizite bei Masken und Effekten absehbar, die durch hektische Kameraschwenks egalisiert werden sollen. Diesem etablierten, jedoch alles andere als klugen Konzept wird über eine lächerliche Alibihandlung und allesamt schwache Schauspieler Ausdruck verliehen. Geholfen ist damit Niemandem, am wenigsten dem Rezipienten.

Diesmal geht es den Kandidaten einer apokalyptischen Reality-Überlebensshow – unter anderem Erica Leerhsen („Texas Chainsaw Massacre“) – an den Kragen. Eine davon schafft es erst gar nicht zum Drehort, stößt sie doch bereits zum Auftakt auf Vertreter einer deformierten Kannibalensippschaft. Die hat sich durch chemische Abwasserverseuchung über Jahrzehnte prächtig entwickelt, sieht zwar scheußlich aus, verfügt aber über Bärenkräfte und Mordsappetit. Zu spüren bekommen das die ahnungslosen Fernsehleute. Denn kaum hat die Aufzeichnung in einem entlegenen Waldstück begonnen, da gibt es auch schon die ersten Opfer.

Der billig produzierte Backwood-Slasher hat trotz Anleihen bei „Blutgericht in Texas“ und „Hügel der blutigen Augen“ nichts zu bieten. Vielmehr macht der klägliche, bisweilen immerhin unfreiwillig komische Aufguss alles falsch, was es in diesem Sujet falsch zu machen gibt. Da ist keine Spannung, keine Stimmung und nicht eine Szene, die den Verdacht des eilig heruntergekurbelten Schnellschusses entkräften könnte. Selbst die Mitwirkung von Alt-Punk Henry Rollins („Bad Boys II“) und Stuntman Ken Kirzinger („Freddy vs. Jason“) bringen kein Licht ins Dunkel eines zwar deftig blutigen, dabei aber völlig misslungenen Films. Dagegen war das Original ein regelrechtes Meisterwerk.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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