Kinoadaptionen bekannter TV-Serien gehören in Hollywood längst zum Alltag. Ob nun „Mission: Impossible“, „Starsky & Hutch“ oder bald „Miami Vice“, kaum ein angestaubter Fernseh-Klassiker bleibt vor der unweigerlichen Neuauflage verschont. Im Falle der Sitcom „Verliebt in eine Hexe“, vom US-Sender ABC zwischen 1964 und 1972 erfolgreich produziert, gingen die Macher des Leinwandablegers allerdings einen anderen Weg. Anstatt die Handlung der Vorlage einfach fürs Kino aufzubereiten, knüpfte das Produzententeam um Regisseurin Penny Marshall („Big“) durch ein Serie-im-Film-Konzept unmittelbar an das Original an. Zwar wirkt das Ergebnis mitunter etwas altbacken, doch sorgt die stargespickte Besetzung für amüsante Kurzweil und charmanten Geschlechterkampf.
Als das klassische Fernsehformat „Bewitched“ einer Frischzellenkur unterzogen wird, engagieren die Produzenten den narzisstischen Jack Wyatt (Will Ferrell, „Melinda & Melinda“) als Hauptdarsteller. Doch duldet der geckenhafte Star keine großen Namen an seiner Seite, weshalb die weibliche Hauptrolle auch mit einem völlig unbekannten Gesicht besetzt werden soll. Zufällig entdeckt Jack in der leicht naiven Isabel Bigelow (Nicole Kidman, „Unterwegs nach Cold Mountain“) selbst die optimale Lösung. Da es sich bei Isabel jedoch um eine wahrhaftige Hexe handelt, bekommt der selbstgefällige Akteur bald zu spüren, dass auch seinem eitlen Gebaren Grenzen gesetzt sind.
Die Grundidee von „Verliebt in eine Hexe“ rückt von der schlichten Aufpolierung eines weiteren Serienklassikers ab und versucht die Modernisierung Teil des Gesamtkonzeptes werden zu lassen. Auf diese Weise führt Filmemacherin Nora Ephron („Schlaflos in Seattle“) ihren heiteren Fantasy-Schwank zwar aus dem Schatten des Originals heraus, kann jedoch nicht verhindern, dass der simple Plot meist auf der Stelle tritt. Denn Überraschungen serviert das Skript, von Regisseurin Ephron in Zusammenarbeit mit ihrer Schwester Dahlia verfasst, keine. Der Ablauf wird durch die Serie diktiert, nach einigen Querelen hält am Ende die Liebe Einzug. So war es und so soll es auch bleiben.
Zwischenzeitliches Erstaunen ruft daneben die Besetzung hervor. Die Vielzahl namhafter bis hochkarätiger Darsteller scheint für ein harm- bis belangloses Projekt wie dieses fast schon zu erlesen. Die Altstars Michael Caine („Gottes Werk und Teufels Beitrag“) und Shirley MacLaine („Magnolien aus Stahl“), sowie Jason Schwartzman („I Heart Huckabees“) und David Alan Grier („15 Minuten Ruhm“) runden das zahme Geschehen um Kidman und Ferrell ab. Die meisten Lacher hat dabei der abonnierte Tollpatsch Will Ferrell auf seiner Seite, während sich Nicole Kidman eher bedeckt hält. So verstreichen 100 locker leichte Filmminuten ohne große Höhepunkte oder ernstzunehmende Akzente. Zauberhaft ist „Verliebt in eine Hexe“ nur bedingt, als harmlos naiver Spaß wird er seinem Original dennoch gerecht.
Wertung: (5 / 10)