Mr. Destiny (USA 1990)

mr-destinyLarry Burrows (James Belushi, „Red Heat“) glaubt, sein Leben hätte anders verlaufen müssen. Wäre es ihm doch nur gelungen, mit 15 den entscheidenden Schlag bei den Schulmeisterschaften im Baseball zu landen. So aber gewannen die anderen. Zwar lernte Larry an diesem Abend seine zukünftige Frau Ellen kennen. Aber kann das wirklich für die Lasten und Entbehrungen des gegenwärtigen Daseins entschädigen? Man sollte meinen ganz bestimmt. Schließlich ist es mit dem Schicksal so eine Sache. Doch Larry wünscht sich an einem Tag, der nicht hätte schlimmer verlaufen können, dass alles anders gekommen wäre.

Dieser Tag ist ausgerechnet sein 35. Geburtstag. Ellen, gespielt von „Terminator“-Heroine Linda Hamilton, scheint ihn vergessen zu haben, vom besten Freund Cliff (Jon Lovitz, „High School High“) bekommt er falsche Kotze geschenkt und als Dank für die Durchstöberung des Büros seines durchtriebenen Vorgesetzten wird er gefeuert. Als ihm dann auch noch auf dunkler Straße sein Wagen verreckt, verheißt das plötzlich aufleuchtende Schild einer Bar Besserung. Tatsächlich hat Wirt Mike (Michael Caine, „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“) nicht nur ein offenes Ohr für Larrys Probleme, er mixt ihm auch einen Drink, der seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt.

Plötzlich wohnt er in einem riesigen Anwesen, ist mit der Tochter (Rene Russo, „Lethal Weapon 3“) des Firmengründers verheiratet und hat in der Garage all jene klassischen Autos stehen, die er sonst gern als Modelle zusammenbaut. Anfangs genießt Larry die Vorzüge eines wohlhabenden Lebens. Die Schattenseiten aber lassen nicht lange auf sich warten: Freunde hat er keine und die ihm als Firmenpräsident untergebenen Arbeitnehmer fürchten ihn. Dazu kommen eine allzu fordernde Affäre (Courteney Cox, „Friends“) und Gewerkschaftlerin Ellen, die mit einem anderen Mann verheiratet ist und Larry nicht ausstehen kann.

James Orrs („Noch drei Männer, noch ein Baby“) märchenhafte Komödie ist ein amüsantes Moralstück, das Vorsehung über Eigenbestimmung stellt und das Schicksal samt Wegweiser Mike als relativierenden Faktor an die Gabelungen des Lebens stellt. Anfangs versucht Larry die alternative Realität zu handhaben wie sein übriges Leben. Doch muss er schnell erkennen, dass sich Kumpanei und Machtpositionen nicht vertragen. Entsprechend dramatisch verläuft die Läuterung, entsprechend herzlich ist die Rückkehr in den gewohnten Trott eines einfachen Lebens. Das muntere Spiel der Darsteller macht den typisch amerikanischen Familienfilm im Geiste von „Ist das Leben nicht wundervoll“ sehenswert. Man muss sich ja nicht immer nur mit dem Optimum zufrieden geben!

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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