Die Urzeit-Parallelwelt aus „Land of the Lost“ muss es ihren Schöpfern Sid und Marty Krofft wirklich angetan haben. Anders ist nicht zu erklären, warum sie neben den TV-Serien von 1974 und 1991, in unseren Breiten „Im Land der Dinosaurier“ genannt, auch noch einen Kinofilm produzierten. Der hält sich eng an die Vorbilder, offenbart damit aber eine entscheidende Schwachstelle. Denn anstatt die klassische B-Plotte dramaturgisch etwas dichter zu stricken, wird sie zum trashigen Blockbuster aufgeblasen, dessen Hommage sich in artifiziellen Sets und betont billigen Kostümen erschöpft.
Mit seinen Theorien einer von Urechsen bevölkerten Parallelwelt hat sich der kauzige Paläontologe Dr. Rick Marshall (Will Ferrell, „Stiefbrüder“) zum Gespött der Öffentlichkeit gemacht. Dabei hat er doch eine Apparatur erfunden, die nicht nur Musical-Nummern abspielen, sondern auch Raum/Zeit-Portale öffnen kann. Von der jungen Holly (Anna Friel, „Pushing Daisises“) wird er gedrängt, seine Erfindung endlich zu testen. Und tatsächlich werden die beiden mitsamt dem chaotischen Will (Danny McBride, „Tropic Thunder“), Betreiber eines abgelegenen Ramsch-Themenparks, in eine andere Sphäre katapultiert.
Man kann sich des Eindrucks nur schwer erwehren, dass Hollywoods gegenwärtige Comedy-Welle, vorrangig entfacht und angetrieben durch Judd Apatow („Beim ersten Mal“), ihren Zenit überschritten hat. Wirtschaftlich mag sich das noch rechnen, aber wie lange kann es dauern, bis das Publikum nicht mehr von der ewig gleichen Darstellerschar in uninspirierte Kalauerkaskaden gelockt werden mag? Der Witz ist bevorzugt infantil, was Mimen wie Ferrell mit ihrer absurd standfesten Ernsthaftigkeit zur Hochform anspornt. Pennäler-Klamauk und Fäkal-Humor hingegen haben ihre Halbwertzeit sichtlich überschritten.
Das aber hält „Lemony Snicket“-Regisseur Brad Silberling nicht davon ab, die turbulenten Konfrontationen des Trios mit Riesenechsen, Flugsauriern und Reptilienmenschen durch ein Bad in Saurierurin oder versteckte Anzüglichkeiten aufzupeppen. In seinem fast hysterischen Hang zu überdrehter Situationskomik entwickelt die zotige Fantasy-Komödie mildes Amüsement, kann den Alibicharakter der Geschichte als Vehikel für den überbezahlten Ferrell aber nur schwer verbergen. Und weil der 100 Millionen Dollar teure Film auch optisch versagt, kann er, wie seine unwirtliche Welt, (fast) getrost vergessen werden.
Wertung: (4 / 10)