„We are not going to let that guy come through our town without a fight.“ – Ein Mann, ein Wort: Sheriff Owens
Die Zeichen stehen auf Äktschn: Zehn Jahre nach seiner letzten Hauptrolle in „Terminator 3“ gibt Arnold Schwarzenegger wieder den Kinostar. Sein Comeback feiert der ehemalige Gouverneur (oder „Gouvernator“) von Kalifornien im Neo-Western „The Last Stand“, mit dem der südkoreanische Erfolgsregisseur Kim Ji-woon („The Good, the Bad, the Weird“) zugleich seinen Hollywood-Einstand präsentiert. Und auch wenn der alibihafte Plot nicht durchweg rund läuft, beweist der mittlerweile 65-jährige Arnie, dass mit ihm im Actionfach noch immer gerechnet werden muss.
Als einstigen Elite-Cop Ray Owens hat es Schwarzenegger ins verschlafene Wüstennest Sommerton verschlagen, wo er als Sheriff eine ruhige Kugel schiebt und sich eher mit zugeparkten Feuerwehrzufahrten denn Kapitalverbrechen beschäftigen muss. Das ändert sich schlagartig, als FBI-Agent John Bannister (Forest Whitaker, „Repo Men“) den gefürchteten Drogenboss Gabriel Cortez (Eduardo Noriega, „Transsiberian“) in die Todeszelle überführen soll. Denn natürlich wird der Verbrecher befreit und braust in einem zuvor entwendeten Superboliden in Höchstgeschwindigkeit Richtung mexikanischer Grenze.
Die Überquerung soll, man ahnt es, in Rays Zuständigkeitsgebiet erfolgen. Vor Ort ist Schurke Burrell (Peter Stormare, „Lockout“) mit schwer bewaffnetem Gefolge bereits dabei, Cortez den Weg zu ebnen. Gerechnet haben sie aber nicht mit der Betonköpfigkeit des Provinz-Sheriffs, der sich der verbrecherischen Übermacht mit seinen Deputys Mike (Luis Guzmán, „Carlito’s Way“) und Sarah (Jaimie Alexander, „Thor“), Kriegs-Veteran Frank (Rodrigo Santoro, „300“) sowie dem durchgeknallten Waffennarren Dinkum („Jackass“-Star Johnny Knoxville) in den Weg stellt.
Das Davor und Dabei wird recht überraschungsarm abgehandelt. Vor allem die klischeehaften Nebenfiguren sorgen entweder für Flachheit oder albernen Humor. Wirklich witzig wird es trotzdem nur selten. Eher skurril bis schrullig, was vor allem Arnies Anspielungen aufs Alter unterstreichen. Die Action ist im Detail zünftig brutal, aber auch hier steht die Übertreibung großspuriger Ernsthaftigkeit entgegen. Mehr als solide ist „The Last Stand“ letztlich nicht. Aber die Präsenz von Genre-Altstar Schwarzenegger genügt noch immer für explosiven Zeitvertreib. Mehr sollte denn auch einfach nicht verlangt werden.
Wertung: (6 / 10)