Street Dogs – State of Grace (2008, Hellcat Records)

Zwei Jahre nach ihrem dritten Album „Fading American Dream“ sind die Straßenhunde aus Boston wieder da, im Gepäck haben sie ihr viertes Album „State of Grace“. Damit bewegt sich die Band um den DROPKICK MURPHYS-Mitbegründer und Ex-Feuerwehrmann Mike McColgan auch auf neues Terrain. Zum einen wechselte man zu Hellcat Records, weiterhin feilte man auch am eigenen Sound. Angesichts des Label-Wechsels wäre ein rotzigeres Album keine sonderlich große Überraschung gewesen, aber die STREET DOGS gehen den eher umgekehrten Weg. Etwas weg vom Streetpunk und auch der Folkanteil hält sich diesmal in Grenzen. Stattdessen öffnet man sich auch anderen Stilen, gerade in der zweiten Albumhälfte. 

Der Opener „Mean Fist“ ist noch ein Brecher von altem Format. In gewohnter Manier wird das Tempo hochgehalten, der Gesang wirkt leicht aggressiv, aber nie zu rotzig und mündet spätestens im Refrain in einen Hit par excellence. Die erste richtige Hymne setzt es sogleich mit „Kevin J. O´Toole“, schunkeln, trinken und Spaß haben inklusive. Genau wegen solcher Songs kann man diese Band nur mögen. Ebenfalls überzeugend und mit seinen LaLaLa-Einpielern gen Ende hervorragend für Abende zu vorgerückter Stunde geeignet: „Into the Valley“. Bis dahin hat sich gar nicht so viel geändert, wohl aber dann mit „Rebel Song“. Immer noch STREET DOGS, aber nicht ganz so hymnenhaft und mit einer kleinen Richtungsänderung zum Rock hin. Eingängiger und gut, wenn auch nicht überragend: „The General Boombox“.

Der Folkanteil wurde insgesamt zurückgeschraubt, ist in Form des stimmungsvollen Duetts mit weiblicher Unterstützung („Elizabeth“) und dem folgenden „Two Angry Kids“ aber dennoch vorhanden, wobei letzterer schon etwas zurückfällt. Spätestens mit „Guns“ dann lassen die STREET DOGS die Hosen runter. Hier wirkt vor allem der Refrain etwas ungewohnt, dem folgenden „San Patricios“ verpasste man gleich noch einen leicht spanischen Touch. Fäuste dürfen in bierseliger Stimmung wieder beim Titeltrack gereckt werden, während das finale „Free“ nur aus Gesang, Gitarre und Mundharmonika besteht. 

„State of Grace“ wird sicherlich nicht auf uneingeschränkten Jubel stoßen, da der eine oder andere Song entweder etwas mehr Zeit braucht, oder aber einfach etwas durchschnittlicher geraten ist. Auf das Wesentliche darf man sich aber auch hier freuen: Singalong-Hymnen gibt es weiterhin, wenn auch nicht in dem Ausmaß und mit der Geschwindigkeit, wie es vor allem beim zweiten Album „Back to the World“ der Fall war.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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