Heimlich still und leise nähern sich STORY OF THE YEAR mit ihrem vierten Album, dem bereits zweiten auf Epitaph. Das sollte doch eigentlich eine recht launige Sache werden, denn bei allem Rockstartum unterhalten die Jungs einfach. Als aber die ersten Klänge von „The Constant“ verdaut sind, macht sich schnell Ernüchterung breit. Nix mit toller Unterhaltung, stattdessen muss man das Gehörte erst einmal sacken lassen.
Dabei sollte doch alles anders als bei „Black Swan“ werden. Dort ließen sie sich viel Zeit für die Aufnahmen, jetzt sollte der Spaß im Vordergrund stehen. Was aber am ehesten auffällt ist die noch mehr auf Stadion-Rock getrimmte Produktion. Die war auch schon auf „In the Wake of Determination“ und eben „Black Swan“ auf XL-Niveau, doch „The Constant“ hat noch einmal eine ganz andere Qualität. Wenigstens ein weiteres X darf man ihnen dafür auf die Stirn tackern.
Überzeugend gerät das aber nur selten. Der Kinderchor beim Opener „The Children Song“ und später all die OhOhOh-Chöre nerven gewaltig. Als wenn tausende Wunderkerzen und Feuerzeuge auf einen zufliegen. Solch eine kitschige Rock-Nummer als Einstand muss man erst mal bringen. „The Ghost of You and I“ mit mehr Power, aber nicht minder großem Sound. Trotzdem wirkt der Titel etwas zusammengeklaut, vor allem die Riffs. „I’m Alive“ ist pure Belanglosigkeit. Schnellere Passagen dann bei „To the Burial“, aber auch hier diese Refrains, die mehr sein wollen, als ihnen zusteht. Eigentlich ist dies ein typisches Major-Album geworden.
„The Dream Is Over“ dann ist deutlich besser. Powerballaden hatte der Vorgänger auch schon, aber nicht in dieser Dichte. Hier gibt es gleich mehrere, allesamt überflüssig. Chöre, Streicher, ein Klavier, STORY OF THE YEAR nehmen dabei alles mit. Mit „Eye For An Eye“ geht es auf der Zielgeraden dann zwar noch mal deftiger zu, aber zum einen kommt dieser Ausbruch in alte Zeiten zu spät und auch zum anderen büßt der Song durch die glatte Hochglanzproduktion einiges an Kraft ein. Bestimmt hat der eine oder andere Song mehr Hitpotential als hier rüberkommen mag. Aber mit den Vorgängern ist das einfach nicht vergleichbar. Auch diese hatten ihre schwächeren Momente, aber „The Constant“ hat einfach viel zu wenig gute.
Wertung: (5 / 10)