Dass die Post-Apokalypse in den meisten Science Fiction-/Action-/Horrorfilmen Schneeschmelze von vorgestern ist, merkt man meist schon an den Frisuren. Wenn das Übermorgen also von Typen bevölkert ist, die in identischer Aufmachung auch jede 80´s-Rockband schmücken würden, so darf sich die Trash-Fraktion schon mal freudig das Plaisir striegeln. In der qualitativen Unterbietungslogik italienischer und amerikanischer Genre-Streifen der späten Neunzehnachtziger sticht, neben dem enttäuschenden „Mad Max III“, der Zukunfts-Western „Steel Dawn“ hervor. Zumindest ein wenig.
„Missing in Action 2“-Regisseur Lance Hool wurde ein stattliches Budget zur Verfügung gestellt, um im kargen Ödland aufwändig und detailreich bestückte Sets zu errichten. Die Mühe in Ehren, der klischeehaften und mit amüsantem bierernst aufgezogenen B-Plotte hätten auch die üblichen verlassenen Industrieanlagen genügt, in denen all die anderen preiswerten Anti-Utopien jener und vor allem späterer Zeit heruntergekurbelt wurden. Schließlich hätte das Geld für die Ausstattung auch in ein ordentliches Skript investiert werden können. Aber dann hätten wir den ominösen Fremden, verkörpert von einem bärtigen Patrick Swayze, wahrscheinlich nicht beim meditativen Kopfstand in der Wüste beäugen dürfen.
Der scheinbar ziellos durch die verwilderten Lande ziehende Krieger, passenderweise Nomad genannt, ist ein großer Schwertkämpfer. Das gilt es gleich zu beweisen, als sich vermummte Gestalten aus dem Sand über ihn und seinen Rucksack hermachen. Also wird das Pack fachgerecht vermöbelt und ein bisschen Blut fließt auch. Wenig später wird wieder gestorben. Diesmal aber trifft es seinen alten Lehrmeister, der von Killer Sho (mit steiler Metal-Mähne: Christopher Neame, „Lizenz zum Töten“) vor seinen Augen hinterrücks ermordet wird. Den Auftrag gab Finsterling Damnil (Anthony Zerbe, „Dead Zone“), der ein nahe gelegenes Tal und seine Bewohner unterdrückt.
Anstelle des rechtschaffenden Meisters räumt nun Nomad mit dem Pöbel auf und erobert gleich noch das Herz von Kasha (Swayzes Gattin Lisa Niemi, „One Last Dance“), der Damnil buchstäblich das Wasser abgraben will. Nachdem Swayze mit dem Sensationserfolg „Dirty Dancing“ seinen Durchbruch feierte, wurde dieser bereits vorweg abgedrehte Film geschwind in die US-Kinos nachgeschoben. Mit eher bescheidenem Erfolg, dafür aber mäßiger Musik von Brian May (Queen) sowie illustren Nebendarstellern wie Brion James („Blade Runner“) und Arnold Vosloo („Die Mumie“). Viel ist das nicht, zumal sich Hool in Sachen Action unerfreulich bedeckt hält. Trashigen Charme hat die Schose. Nur die im deutschen Titel angedichtete „Fährte des Siegers“ muss der Film irgendwo verloren haben.
Wertung: (5 / 10)